King of Nicknames

Zur Kritik des Spitznamens „Phony Kamala“

Die Trump-Hasser verkennen ja oft, dass New Yorks größter Donald diesen typischen Queens-Humor hat: schnell, böse und treffend. Er ist wahrlich der „King of Queens“, wie eine beliebte amerikanische Comedy-Serie heißt. Ein Wortspiel mit gleich mehreren Bedeutungen, die Leser bitte selbst ergründen sollten. Deshalb war Twitter auch immer das beste Medium, mit dem Donald Trump seine flinken Bösartigkeiten abschoss – wie die Spitznamen, die er seinen politischen Gegnern gab: Joe Biden nennt er gern „Sleepy Joe“. Und dem „müden Joe“ klebt der Beiname an der Kandidatur wie ein Stück Kaugummi am Schuh. Zuvor verspottete er Hillary Clinton als „Crooked Hillary“, und den linken Senator Bernie Sanders rasierte er als „Crazy Bernie“. Doch so gut Trump beim Spitznamengeben war, so schlecht ist er jetzt nach der Ernennung der demokratischen Kandidatin für das Amt der Vizepräsidentin Kamala Harris. Trump nennt sie „Phony Kamala“, die „verlogene Kamala“. Ein müder und alles andere als spitzer Spitzname. Monate hatte er Zeit für eine Reaktion, und das ist das matte Resultat. Da wäre eine Alliteration, ein „Cranky Kamala“ besser gewesen. Das zeigt mehr als alle politischen Fehlleistungen, dass Trumps Zeit abgelaufen ist. Der King of Queens sollte abdanken.