SWB zahlt weniger für die Netze

GASPREIS Die Kosten für die Nutzung von Gas-Fernleitungen sinkt um bis zu ein Viertel, die Endverbraucher werden das aber kaum zu spüren bekommen

Im Schnitt um 25 Prozent müssen die Betreiber der überregionalen Gas-Fernübertragungsnetze ihre Tarife ab Oktober senken, so eine Anordnung der Bundesnetzagentur. Bei den EndverbraucherInnen wird sich dies allerdings erst 2013 bemerkbar machen – und dann auch nur in geringem Maße.

„Die Auswirkungen sind nicht dramatisch“, sagt Christoph Brinkmann, Sprecher des Bremer Energieversorgers SWB. Die Gebühren, die die SWB für die Nutzung von Fernleitungen zahlt, machen nur drei Prozent der gesamten Netzkosten aus. „Das ist ein untergeordneter Bestandteil der Gaspreise in Bremen“, sagt er. Aus den Fernleitungen bezieht die SWB Gas und liefert es über die kommunalen Netze an die Endnutzer.

Für die Verbaucher wird die Absenkung der Durchleitungspreise erst in vier Jahren spürbar. „Nach den allgemeinen Regulierungsvorschriften der Bundesnetzagentur wird das erst 2013 ausgeglichen“, sagt Brinkmann. Der Bremer Verbraucherzentrale dauert das zu lang: „Wir hätten begrüßt, wenn die Bundesnetzagentur vorgeschrieben hätte, das schneller an die Endnutzer durchzureichen“, sagt deren Energiereferentin Mechthild Himmelreich. Sie beobachtet dennoch zunehmend Bewegung auf dem Markt in Bremen. „Der Verbraucher kann endlich entscheiden, von wem er Gas bezieht.“ Derzeit ist in Bremen bei einem Jahresverbrauch von 25.000 Kilowattstunden das Nürnberger Privatunternehmen Goldgas SW mit rund 1.200 Euro am günstigsten. Gegenüber dem preiswertesten SWB-Angebot – dem Internettarif „swb24“ – lassen sich damit etwa 40 Euro sparen. Mittlerweile sei in Bremen auch der Wechsel zu anderen kommunalen Anbietern wie den Stadtwerken Uelzen und Gießen möglich, so Himmelreich.

Zudem beliefert die Bremer Energiehaus-Genossenschaft seit Jahresanfang ihre GenossInnen mit Gas. Über 1.000 Personen beziehen dort bislang Gas. Allerdings noch zu einem vergleichsweise hohen Preis: 25.000 Kilowattstunden im Jahr kosten knapp 1.700 Euro. AG