Jade-Weser-Port teileröffnet

VERKEHR Zum geplanten Übergabetermin von Deutschlands erstem Tiefwasserhafen werden nur 20 Meter Kaianlagen für Schlepper eingeweiht. Trotzdem sprechen die Politiker schon von einer Erweiterung

Ursprünglich hätte der komplette Hafen den Betrieb aufnehmen sollen

Am Jade-Weser-Port in Wilhelmshaven geht es häppchenweise voran: Am Sonntag wurde der Schlepperhafen in Deutschlands erstem tideunabhängigen Tiefwasserhafen offiziell eröffnet. An der 20 Meter langen Anlage werden künftig neun Hafenschlepper- und Festmacherboote anlegen. Sie sind zum Manövrieren der Containerschiffe notwendig.

Enak Ferlemann, Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium nahm die Eröffnung zum Anlass, sich in Optimismus zu üben. Mit Blick auf die zu erwartende Entwicklung im internationalen Schiffsverkehr sagte er: „Nehmen sie die Planung für die zweite Baustufe des Hafens schon mal in Angriff.“ Niedersachsens Verkehrsminister Jörg Bode (FDP) schlug in die gleiche Kerbe: „Wir wollen die zweite Ausbaustufe realisieren“, kündigte er an.

Ursprünglich hätte am Sonntag bereits der komplette Hafen den Betrieb aufnehmen sollen. Wegen Rissen in der Spundwand, die an Verbindungsteilen zwischen einzelnen Elementen aufgetreten waren, wurde die Eröffnung jedoch auf den 21. September verschoben. Die Sanierungsarbeiten wurden am Sonntag offiziell abgeschlossen. Bode wollte in diesem Zusammenhang nicht von einer Verzögerung sprechen. „Bedenkt man, dass zu Beginn der Planung von einer Realisierung im Jahr 2017 die Rede war, sind wir nun doch wesentlich schneller“, argumentierte der Verkehrsminister.

Die Investitionskosten für den Schlepp- und Servicehafen belaufen sich auf knapp acht Millionen Euro. Neben den Schleppern steht der Hafen auch anderen Dienstleistern zur Verfügung. Ihn können auch Lotsenversetzer, Bunkerbargen und Versorgungsboote nutzen. Bereits Anfang Juni haben die Unterweser Reederei (Urag), die Bugsier-, Reederei- und Bergungs-Gesellschaft (Bugsier) und die Schlepprederei Kotug die Konzessionsverträge über Schleppdienstleistungen im Bereich des Jade-Weser-Port erhalten.  (dapd)