Parkhausmörder gesteht

PROZESS Der wegen Mord im Parkhaus angeklagte 41-Jährige kündigt umfassendes Geständnis an

Suat G. war direkt nach dem Mord ins Visier der Polizei geraten

Vor dem Hamburger Landgericht hat der Prozess um den so genannten „Parkhausmord“ begonnen. Dem 41-jährigen Suat G. wird zur Last gelegt, am 25. März dieses Jahres seiner ehemaligen Lebensgefährtin Nicole B. im Parkhaus der Fitnessanlage Aqua fit in Hamburg-Othmarschen aufgelauert zu haben. Aus „Wut, Rache und Eifersucht“, so die Anklage, soll er die Scheibe der Fahrertür ihres Toyota eingeschlagen und B. mit „großer Kraft“ erstochen haben.

33 Schnitt- und Stichverletzungen registrierten die Rechtsmediziner an Kopf, Hals und Oberkörper der 41-Jährigen. Laut Verteidiger Siegfried Schäfer hat G. die Tat inzwischen gegenüber einem psychlogischen Gutachter umfassend gestanden. „Es war eine Beziehungstat, die im Affekt geschehen ist“, sagte Schäfer. Er wolle deshalb auf Totschlag plädieren. Nicole B. hatte sich nur wenige Wochen vor ihrem Tod von Suat G. getrennt. Dieser soll sie daraufhin aus Eifersucht attackiert haben, B. erstattete Anzeige und erwirkte eine Kontaktsperre. Suat G. war daher direkt nach dem Mord ins Visier der Polizei geraten.

Die Ermittler mussten ihn daher zunächst mangels Beweisen auf freien Fuß setzen. Doch dann analysierten Kriminaltechniker, dass Faserspuren von G.s Hose an der Leiche nur bei der Tat hinterlassen worden sein konnten. Zudem wurden bei G. Blutspuren des Opfers an der Kleidung gefunden, ferner hatten Spürhunde im Parkhaus auf den Geruch von Suat G. angeschlagen.

KAI VON APPEN