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Bundesliga-Fernsehrechte mit Überraschung

Sat.1 hat bei der Auktion der Fußball-Bundesliga ein Live-Rechtepaket erworben. Der TV-Sender darf von 2021 an pro Saison neun Spiele im Free-TV zeigen. Zu den Begegnungen gehören der Supercup sowie Erstliga-Partien am 1., 17. und 18. Spieltag, die bis Ende der kommenden Saison beim ZDF laufen. Dazu kommen vier Relegationsspiele und das Auftaktspiel der 2. Bundesliga.

Bei der Auktion konnten sich die etablierten Pay-TV-Anbieter wieder Rechte sichern. 200 Live-Spiele laufen von 2021 an bei Sky, 106 Partien bei Dazn. Auch die Traditions­sendungen „Sportschau“ und „Aktuelles Sportstudio“ zeigen demnach bis 2025 Zusammenfassungen. ARD und ZDF haben sich entsprechende Rechtepakete gesichert.

Der im Vorfeld als aussichtsreicher Kandidat gehandelte Onlinehändler Amazon hat sich wie die Telekom zurückgehalten und keines der insgesamt sieben audiovisuellen Live-Rechtepakete gekauft. (dpa)

Kaufinteressenten für Buzzfeed

Für den deutschen Ableger der Online-Nachrichtenplattform Buzzfeed gibt es laut Branchendienst meedia.de Kaufinteressenten. Dabei handele es sich um den österreichischen Medienmanager Markus Posset, Alexander Schütz, Aufsichtsrat der Deutschen Bank, und den Immobilieninvestor Klemens Hallmann. Laut meedia.de habe Posset jedoch bereits eine „vorläufige Absage bekommen“.

Anfang April hatte das US-amerikanische Mutterunternehmen die Verkaufsabsicht bekannt gegeben. Finanziell ging es dem ­Medienunternehmen schon seit Längerem nicht gut. Im vergangenen Jahr hatte Buzzfeed in verschiedenen Büros 200 Mitarbeitende entlassen, die deutsche Redaktion war zum damaligen Zeitpunkt nicht betroffen. Sie besteht momentan aus weniger als zehn Angestellten. Buzzfeed-Europachef Mark Rogers verwies nun in einem Brief an die Mitarbeiter:innen in Deutschland auf die Coronavirus-Krise als Grund für die Verkaufsbestrebungen. Auch die Redaktion in Brasilien ist davon betroffen. Aufmerksamkeit erzeugte Buzzfeed Deutschland etwa mit seiner Untersuchung zu den G20-Protesten in Hamburg, bei denen, so die Recherche, weit weniger Polizisten verletzt wurden als in den offiziellen Zahlen behauptet. Eine Buzzfeed-Reportage über den sexuellen Missbrauch an spanischen Erntehelferin wurde 2019 mit dem Nannen-Preis für die beste investigative Leistung ausgezeichnet. (taz)