Die Bayern sind zu soft

Der Basketball-Meister verliert zu Hause gegen Ulm

Die Bayern waren bedient. „Wenn wir so weiterspielen, werden wir kein Spiel gewinnen“, sagte Nationalspieler Maodo Lo. „Wir waren einfach zu soft“, bemängelte Bayern-Trainer Oliver Kostić. Und Danilo Barthel, Mannschaftskapitän des deutschen Meisters aus München, klagte nach dem vergurkten Start ins Finalturnier der Basketball Bundesliga (BBL) in der eigenen Halle über den fehlenden Heimvorteil: „Es war komisch in leerer Halle. Aber das ist für alle gleich.“

Dass das Turnier mit je fünf Mannschaften in zwei Gruppen im Münchner Audi-Dome stattfindet, störte am Auftaktwochenende aber wohl nur die Gastgeber. „Dieser Push ohne Fans hat gefehlt, wenn man zu Hause in der gewohnten Umgebung spielt“, sagte Kostić. Der Gegner aus Ulm konnte das gut ausblenden beim 95:85 (41:40) im zweiten Spiel der Gruppe A. Zuvor hatte die BG Göttingen dank des herausragenden Aufbauspielers Bennet Hundt (30 Punkte) die Merlins aus Crailsheim mit 89:78 (51:42) besiegt.

„Das konnte sich sehen lassen“, sagte BBL-Geschäftsführer Stefan Holz. Fragwürdig bleibt allerdings die Regelung, nur zwei Agentur-Journalisten zu den Spielen zuzulassen. In einer Phase, da das Coronavirus auf dem Rückzug ist und die Zeichen auf Lockerung stehen, grenzt diese Maßnahme an Presseverhinderung. Dabei hätte sich einiges berichten lassen: Die Spiele waren auf hohem Niveau. Die Zwangspause seit Anfang März hatten vor allem die Ulmer gut genutzt. Beim Abbruch der regulären Saison nur auf Rang zehn platziert, war das Team von Trainer Jaka Lakovič viel besser eingestellt, sie wirkte im letzten Viertel durch geschickte Rotation außerdem frischer. (taz)