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Neue Ermittlungen im Fall der ermordeten Journalistin Galizia

Die maltesische Justiz hat im Zusammenhang mit dem Mord an der Enthüllungsjournalistin Daphne Caruana Galizia am Montag Ermittlungen gegen den früheren Polizeichef des Landes eingeleitet. Der zurückgetretene Polizeichef Lawrence Cutajar habe Kontakt zu Verdächtigen gehabt, die mutmaßlich an Caruana Galizias Ermordung im Jahr 2017 beteiligt waren, berichteten Zeugen während einer öffentlichen Anhörung. Demnach soll er einen Mann getroffen haben, der mutmaßlich als Mittelsmann in dem Mordfall fungiert hatte. Cutajar war im Januar zurückgetreten. Ihm wurde unter anderem vorgeworfen, bei den Mordermittlungen unsauber gearbeitet zu haben.

Die 53-jährige Caruana Galizia war am 16. Oktober 2017 bei einem Bombenanschlag auf ihr Auto getötet worden. Sie hatte regelmäßig über Korruption, Geldwäsche und andere illegale Geschäfte in Malta berichtet. Darin verwickelt waren nach ihren Recherchen auch Mitglieder der Regierung. Wegen des Mordes stehen drei Männer vor Gericht, welche die Bombe gezündet haben sollen. Ein vierter Mann, der Geschäftsmann Jorgen Fenech, ist als Komplize angeklagt. (afp)

Nach Kritik von Trump tritt Direktorin von Voice of America zurück

Die Direktorin des staatlich finanzierten US-Auslandssenders Voice of America (VOA), Amanda Bennett, und ihre Stellvertreterin haben ihren Rücktritt erklärt. Zuvor hatte das Weiße Haus die Berichterstattung von Voice of America über die Coronapandemie kritisiert und dem Sender vorgeworfen, chinesische Propaganda zu verbreiten. Bennett wies die Vorwürfe kategorisch zurück und verteidigte die journalistische Unabhängigkeit des Senders.

In einem Schreiben an die Mitarbeiter, über den der Sender am Montagabend (Ortszeit) berichtete, erwähnte Bennett die Ernennung von Michael Pack zum Vorsitzenden der für staatliche Medien zuständigen Behörde (USAGM). Pack, ein Vertrauter von Präsident Donald Trump, habe nun das Recht, sie und ihre Stellvertreterin Sandy Sugawara zu ersetzen. Es sei daher für beide an der Zeit zu gehen. Pack war vor knapp zwei Wochen vom Senat als Chef der USAGM bestätigt worden. Der konservative Filmemacher hatte einst mit Trumps ehemaligem Chefstrategen und Wahlkampfchef Steve Bannon zusammengearbeitet. (dpa)