„Groteske, positive Monster“

Vierjährige malt an Bildern für Ausstellung mit

■ 42, Grafik-Designer, betreut als Creative- und Art- Director Werbeagenturen. Mit seiner Tochter macht er experimentelle Kunst.

taz: Herr Hägerling, bei Ihrer Ausstellung soll es um die „Grundfragen menschlicher Existenz“ gehen? Was für Fragen meinen Sie damit?

Stefan Hägerling: Es ist eine Grundfrage, wie man sich mit den Dingen beschäftigt. Kinder sind in ihrer Denke und Wahrnehmung nicht so befangen wie Erwachsene, sie berechnen weniger. Sie stellen andere Fragen und haben andere Erwartungshaltungen an das Leben – Schutz, Sicherheit, Geborgenheit.

Für was steht der Name Ihrer Ausstellung, 4ka?

Für meine Tochter: Sie ist vier Jahre alt und heißt Vika. Mit vier hat sie auch von alleine angefangen, zu zeichnen. Meine Frau und ich sind beide künstlerisch tätig, wir haben ihr diese Neigung wohl vererbt. Sie guckt wenig Fernsehen, malt viel und entwickelt Kreativität. Das ist gut.

Wie läuft das ab, wenn Sie und Ihre Tochter zusammen an einem Bild arbeiten?

Manchmal gibt sie mir vor, was ich zu malen habe. Sie interpretiert aber auch selber, nimmt einen Stift und malt drauflos. Ich male das dann aus oder geb ihm einen Style, bringe meine Handschrift mit hinein. Ich bremse sie auch nicht – manchmal zerstört sie ein Bild, das ist aber kein Problem, das übermale ich dann.

Was kommt dabei heraus, wenn Ihre Tochter drauflos malt?

Sie mag freiere Formen, die etwas grotesker anmuten. Das sind hauptsächlich Gesichter und Fratzen oder Fantasie-Wesen. Wie ein Elefant mit 20 Augen. Groteske Monster, die aber immer auf ihre Weise positiv sind.  INTERVIEW: MOKO

Ausstellung „4ka“: ab 11 Uhr, Goot – Finest Cuts, Depenau 10