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„Spiegel“-Führungskräfte sollen auf Teile ihres Gehalts verzichten

Um die finanziellen Folgen der Coronapandemie für den Verlag zu mildern, könnten beim Spiegel-Verlag Führungskräfte künftig auf ihr Gehalt verzichten. Das berichtet der Onlinebranchendienst Meedia. 50 Führungskräfte sollen demnach freiwillig Teile ihres Gehaltes abgeben. Das geht aus einer Mitteilung des Betriebsrats hervor, der Meedia vorliegt. Wie viel Geld abgegeben und an welcher Stelle es eingesetzt werden soll, ist noch nicht klar.

Aufgrund der Coronakrise leide der Spiegel unter erheblichen Anzeigenrückgängen und wollte insgesamt zehn Millionen Euro einsparen. Verschiedene Bereiche im Spiegel-Haus haben bereits Kurzarbeit angemeldet, besonders betroffen sind Teile des Verlags. Geprüft wird derzeit, ob auch bei Spiegel TV Kurzarbeit eingeführt wird. Zu den konkreten Einzelheiten des sogenannten Spiegel-Soli heißt es von einer Firmensprecherin, Geschäftsleitung und Betriebsräte seien im Gespräch. Auch in anderen Medienhäusern verzichten Führungskräfte auf Teile ihres Gehalts: Beim Axel-Springer-Konzern wollen Vorstand und Aufsichtsrat von April bis Juni ihr Gehalt um 20 Prozent kürzen. (taz)

Verlag kündigt Redaktion per Telefonkonferenz

Das Anzeigenblatt Siegerlandkurier (SK) wurde eingestellt. Die Redaktion erfuhr davon in einer Telefonkonferenz. Das berichtet das Onlinemagazin Übermedien am Mittwochmittag. Der SK gehörte bis zur letzten Ausgabe zur Mediengruppe Westfälischer Anzeiger, die Teil der Ippen-Verlagsgruppe ist, einer der größten Zeitungsgruppen in Deutschland. Der Westfälische Anzeiger habe in einer Telefonkonferenz mit der Redaktion des SK zunächst mitgeteilt, man habe SK verkauft, berichtet Übermedien. Der neue Eigentümer, die Vorländer & Rothmaler GmbH & Co. KG, habe daraufhin erklärt, „die vorige SK-Ausgabe sei die letzte gewesen, man werde die Zeitung einstellen, und zwar mit sofortiger Wirkung“. Noch am selben Tag mussten die Mitarbeiter*innen die Büros räumen, heißt es. Auf Anfrage von Übermedien, weshalb man den SK eingestellt habe, teilt der neue Eigentümer mit, man habe festgestellt, dass es für das Anzeigenblatt keine wirtschaftlich tragbare Perspektive gebe. Mindestens zwölf Mitarbeiter*innen sollen von der Einstellung betroffen sein. (eaz)