wortwechsel
: Streit noch nicht beigelegt

Le­se­r:in­nen kritisieren Angst- und Panikmache in der Corona-Berichterstattung der taz

Hygienedemo mit Maske Foto: Björn Kietzmann

Verschwörer erkennen

„In der Welt der Verschwörer“,

taz vom 25. 4. 20

Verschwörungstheorien haben ihre Hochkonjunktur immer dann, wenn der Staat nicht in der Lage ist, schädliche Einwirkungen auf die Bürger durch Staaten oder Firmen abzuwehren, aber seine Führungsstärke gegen die Bürger zeigt. Wenn der Staat nun auch noch beginnt, die Bürger unter Mithilfe der Medien zu steuern, verliert der Bürger Vertrauen in die Politiker und Medien. Jetzt suchen sich Bürger alternative Informationsquellen. Hierbei ist nicht jeder in der Lage, die Informationsquellen in wahr oder Hirngespinst zu differenzieren. Wenn der Staat und die Medien nun beginnen jede unliebsame Meinung als Verschwörungstheorie abzutun, erreichen sie dadurch nur, dass der Bürger Urvertrauen in den Staat und die Medien verliert. Ein Staa,t der Korruption in seinen Reihen klar verhindert und vernünftige Entscheidungen trifft, Fehler zugibt und korrigiert, gibt Verschwörungstheoretikern keine Chance. Name ist der Redaktion bekannt

Phrasendrescher

„Alu mit Bürgerrechtsfassade“,

taz vom 7. 5. 20

Die Wiederholungen der immer selben Phrasen zu den Demos am Rosa-Luxemburg-Platz sind wirklich unerträglich. Anstatt sich mit dem Anliegen der Demonstranten differenziert auseinanderzusetzen, werden alle Teilnehmer inzwischen mehr oder weniger als Rechte und/oder Verschwörungstheoretiker dargestellt. Ihr mahnt zwar ernsthafte und differenzierte Diskussionen zum Thema Virus und dem Umgang mit demselben an, aber das war’s schon. Wacht endlich auf und besinnt euch wieder auf das, was die taz stark und relevant gemacht hat in den letzten Jahrzehnten. Und bitte, bitte benutzt dieses bescheuerte Verschwörungstheoretiker-Klischee nicht mehr.

Jürgen Hendlmeier, Mühlacker

Noch geht’s mit der taz

„Demonstrativ mit dem Auto ins Grüne“,

taz vom 1. 5. 20

Ich selbst bin Tazleser seit Beginn und habe mich kürzlich bei eurer Umfrage noch sehr positiv geäußert. Einiges gefällt mir immer noch ganz gut an euch. Aber jetzt in der Corona-Krise muss ich doch den Eindruck bekommen, dass ihr euch zu einem Sprachrohr der etablierten Politik entwickelt habt und dass Recherchen anderer Institutionen und unabhängiger Personen gar nicht mehr wahrgenommen werden oder sofort als Corona-Verschwörer diffamiert werden.

Norbert Weißer, Edingen-Neckarhausen

Überzeugende Artikel

„Sesam, öffne dich“,

taz vom 7. 5. 20

Als Leser der ersten Stunde möchte ich nun doch einen ersten Leserbrief schreiben. Die Berichterstattung über die Pandemie ist aus meiner Sicht des Arztes und Hochschullehrers hervorragend, indem sie die wichtigen Fakten wie die aktuellen Trends und politischen Entscheidungen überzeugend wiedergibt.

Johannes Schröder, Heidelberg

Leider zu spät

„Ist Schwedenauf dem Holz-oder Königsweg?“, taz vom 4. 5. 20

Das ist der erste vernünftige Artikel, den ich zu diesem Thema in der taz lesen konnte, und so kam es auch, dass wir nicht anders konnten, als unser taz-Abo abzubestellen. Dazu kommt, dass ihr vollkommen verpennt zu haben scheint, dass sich derzeit eine Verteidigungsbewegung für unsere Grundrechte und für das Grundgesetz entwickelt. Da ist der Schweden-Artikel dann doch mal eine einzige erfreuliche Ausnahme: hoffen wir, dass es ein Lichtschimmer am Ende eines sehr, sehr langen Tunnels ist!

Ralf Becker, Christine Popper, Gütersloh

Große Perspektive

Liebe taz,

ich vermisse deine Widerborstigkeit! Ich vermisse deine Eigenständigkeit im Denken. Klar, es gibt Ausnahmen, immer wieder gute Artikel. Doch insgesamt vermisse ich hinter all den Katastrophenmeldungen der sogenannten Corona-Krise den Schwerpunkt auf den großen Zusammenhängen: Zum Beispiel zwischen Corona und der Zurückdrängung unserer Natur. Eintagsfliegen-Politik machen doch schon die Politiker. Von dir, liebe taz, wünsche ich mir wieder mehr große Perspektive.

Andreas Retzmann, Kattendorf