Schützende Hand von Spahn

Gesundheitsminister Jens Spahn glaubt trotz aller Irritationen an den Neustart der Fußball-Bundesliga

Auch nach dem Video von Hertha-Profi Salomon Kalou hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) keinen Zweifel am Hygienekonzept der Deutschen Fußball Liga (DFL). „Das grundsätzliche Konzept macht Sinn und kann auch Vorbild sein im Übrigen für andere Profisport-Bereiche. Aber dann muss es auch gelebt werden“, sagte der Politiker am Dienstagmorgen im Deutschlandfunk.

Deswegen sei es wichtig gewesen, dass der Berliner Verein nach diesem Video auch Konsequenzen gezogen hat. „Und ich hoffe, dass jetzt alle verstanden haben, dass es hier um etwas geht“, meinte Spahn weiter.

Kalou hatte am Montag über Facebook ein Video veröffentlicht, das eindrücklich dokumentiert, wie wenig sich das Team von Hertha BSC um das Hygienekonzept der DFL schert. Während der Videosequenz streckte Kalou immer wieder Mitspielern oder Vereinsmitarbeitern die Hand entgegen. Irritiert hat das keinen. Im Gegenteil, die Kollegen reichten ihm in aller Selbstverständlichkeit ebenfalls die Hand. Die Dokumentation des Hertha-Alltags hatte für Kalou Konsequenzen. Noch am Montag wurde er von Hertha BSC suspendiert.

Am Mittwoch soll bei einer Konferenz von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten entschieden, ob und, wenn ja, wann die 1. und die 2. Bundesliga trotz der Coronapandemie ihren Spielbetrieb wieder aufnehmen dürfen. Dafür hat die DFL ein Hygienekonzept mit Serientests bei allen 36 Profiteams ausgearbeitet, das unter anderen von Spahns Ministerium und vom Arbeitsministerium begutachtet worden ist.

Spahn bezeichnete die Bundesliga als „Exportschlager“. Es sei klar, dass die Tests zunächst für das Gesundheitswesen verwendet werden. Wenn dann noch etwas ginge, könne die Bundesliga testen. (taz, dpa)