leserInnenbriefe
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Öffnet eure Kirchtürme für Muezzine!

„Muezzine müssen auch akustisch fasten“,

taz nord vom 22. 4. 20

Ich bin erschüttert von der „Performance“ des Pressesprechers der Stadt Bremerhaven, Herrn Heigenmooser, und dem Umgang der Stadt zur Bitte der Moscheen, in Coronazeiten an Ramadan vom Minarett zum Gebet rufen zu dürfen, wenn er befürchtet, dass dies MuslimInnen ein falsches Signal sendet. Als ob sie blöder sind als ChristInnen. Zurzeit läuten in vielen Kirchen um 12 Uhr so die Glocken, dass der Kirchturm wackelt. Ich habe bisher deshalb niemanden in die Kirche eilen sehen! Und ich schaue genau auf das Portal der Friedenskirche in Bremen und freue mich am Gebimmel. So werden auch MuslimInnen in Zeiten des Versammlungsverbots sowas wie Trost und Heimat brauchen, wenn sie Ramadan nicht wie sonst feiern können.

Aber auch der Beschluss des Bürgermeisters von Bremen, während des Ramadans der Nachbarschaft nur zweimal Rufen zumuten zu können, zeigt, dass wir um eine Auseinandersetzung mit dem Thema nicht herumkommen.

Hier mein kurzfristiger Vorschlag an alle Kirchen:Öffnet Euren Kirchturm den Muezzinen (m/w/d) der Moscheegemeinden eurer Nachbarschaft. Abends zum Fastenbrechen bei Sonnenuntergang oder nur freitags oder zum „Bergfest“, wenn die Hälfte des Ramadans geschafft ist oder wie Ihr es in Eurer Gemeinde gelebt bekommt.

Sassa Weyandt, Ahausen und Bremen

Erbhöfe in der norddeutschen Provinz

„Günther misstraut Grote“,

taz nord vom 29. 4. 20

Die neue Innenministerin ist die Tochter von Barschels Justizminister und der neue Justizminister der Sohn von Barschels Innenminister. Wären diese Erbhöfe in der norddeutschen Provinz nicht auch ein Thema, dass die taz mal kritisch beleuchten könnte?

Rüdiger, taz.de

Ein Rücktritt ist unvermeidbar

„Sozialsenatorin im Ermittlungsfieber“,

taz nord vom 28. 4. 20

Wenn die Vorwürfe in den Medien stimmen, ist ein Rücktritt unvermeidbar. Auch auf anderen Feldern hat die Sozialsenatorin wenig Erfolge. Bremen ist immer noch ein Armenhaus und ob die Sozialsenatorin sich für die Abschaffung von Hartz IV eingesetzt hat, davon ist wenig bekannt, ebenso ob Arbeitslose, arme Menschen, Obdachlose in den Sozialämtern wirklich human behandelt werden. Mather, taz.de

Das Virus kennt keine Personalausweise

„Völlig vergallopiert“,

taz nord vom 28. 4. 20

Mit dem Verweis auf das Recht auf Gesundheit werden andere Rechte eingeschränkt. Nur die Geflüchteten im Asylverfahren dürfen nicht das Recht auf körperliche Unversehrtheit* beanspruchen, denn der Staat will sie unter seiner Kontrolle halten. Sie müssen sich anstecken. Warum? Das hat keine Logik, denn so die Kanzlerin „Das Virus kennt keine Staatsgrenzen“ – und keine Personalausweise. Nzuli Sana, taz.de