Der Präsident spart mit

HAW Hochschule geht sehenden Auges in die Unterfinanzierung

Der Präsident der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW), Michael Stawicki, hat eine Rahmenvereinbarung zur Sparpolitik unterzeichnet. „Trotz schwerer Bedenken“ gegen das Spardiktat des Senats sei damit zumindest eine Planungssicherheit bis 2020 erzielt worden, so HAW-Sprecher Ralf Schlichting.

„Das derzeit schon vorhandene strukturelle Defizit von 4 Millionen Euro erhöht sich durch die unzureichende Kompensationszahlung für die abgeschafften Studiengebühren weiter“, heißt es in einer Mitteilung der HAW. Bereits 2013 werde man rund 1,3 Millionen Euro verlieren. Hinzu kommen absehbar Belastungen durch künftige Tariferhöhungen und Preissteigerungen. Bis 2020 rechnet die Hochschule mit Personaleinsparungen von bis zu über 100 Professorenstellen. „Trotz intensiver Verhandlungen und nicht widerlegbarer Argumente war der Senat nicht zu finanziellen Zugeständnissen bereit“, erklärte Stawicki.

Kritik kommt von der Opposition. Der Senat bestrafe eine erfolgreiche Hochschule, sagt der wissenschaftspolitische Sprecher der CDU, Thilo Kleinbauer. Die HAW schaffe „mit ihrem anerkannten praxisnahen Angebot derzeit in Hamburg die meisten zusätzlichen Studienplätze im Rahmen des Hochschulpaktes“. Angesichts des Mangels an Ingenieuren und Fachkräften seien „Kürzungen absolut kontraproduktiv“.

Ein Sparprogramm „unter dem Deckmantel der Planungssicherheit“ kritisierte die Grünen-Abgeordnete Eva Gümbel. Aus Sicht der Linksfraktion bestätige sich die wiederholt vom HAW-Präsidenten geäußerte Befürchtung, dass Professorenstellen bei dieser Finanzierung wegfallen, so die Fraktionsvorsitzende Dora Heyenn. LKA