Neuer Sitz für alte Genossenbank

Die Eisenbahner Spar- und Darlehenskasse Sparda bietet für „Genossen“ Sonderkonditonen

Bargeld gab es in Bremen bislang nur an fremden Geldautomaten. Das wird anders

bremen taz ■ Auffällig ragt der Klotz in den Straßenzug Herdentorsteinweg, aufdringlich nahe kommt er dem Grünzug der Wallanlagen. Von innen aber wirken die neuen Räume der alten Hannoveraner Genossenschaftsbank „Sparda“, freundlich mit viel Blick ins Grüne. Am 1. August zieht sie dorthin aus den alten Räumen von der anderen Straßenseite.

Gut 31.000 „Genossen“ bilden inzwischen das Publikum allein der Filiale in Bahnhofsnähe. Seit Gründung 1903, so sagt der Bremer Filialleiter Dietmar Schidlauske, ist die Kontoführung im Interesse der Mitglieder gebührenfrei. Erst waren es nur Eisenbahner, die sich zu einer „Spar- und Darlehenskasse“ zusammentaten, dann auch andere Staatsdiener, inzwischen ist der Zugang frei – nur Unternehmer haben keine Chance bei der Sparda-Bank. So vermeidet sie große Kredit-Risiken und ist guten Mutes, im Zeitalter der großen Banken-Fusionen klein und kundenfreundlich zu überleben. Bremer Ziel ist eine Steigerung von 40.000 auf 70.000 Kunden. In Norddeutschland hat die Sparda-Bank 260.000 Kunden und 3,4 Milliarden Euro Umsatz. Der obligate Genossenschaftsanteil von 52 Euro wird übrigens mit 6 Prozent verzinst.

Filialen hat die Sparda außerhalb des Hannoveraner Umfeldes in Delmenhorst, in Vegesack neuerdings auch eine in Bremerhaven. Wer nicht regelmäßig an einer Filiale vorbei kommt, hat Probleme: Geldverkehr geht problemlos online, aber Bargeld gab es in Bremen bislang nur an fremden Geldautomaten mit hohen Gebühren. Demnächst soll es aber über die Maestro-Karte einen preiswerten Automaten-Zugang geben. In die oberen Geschossen des „Contrescarpe-Center“ soll die Firmenzentrale der KPS-Gruppe (CTS Eventim, KPS-Konzertbüro, Weser Report) einziehen. kawe