Gäb will helfen

Der 69-jährige Hans Wilhelm Gäb wird bis November 2006 neuer Vorsitzender der Stiftung Deutsche Sporthilfe

FRANKFURT taz ■ Mit der Wahl von Hans Wilhelm Gäb zum neuen Vorsitzenden ist die durch den Rücktritt von Hans-Ludwig Grüschow entstandene Lücke an der Spitze der Stiftung Deutsche Sporthilfe schnell geschlossen worden. Nur 24 Stunden nach dem Rückzug Grüschows wurde der 69 Jahre alte Gäb am Samstag auf einer Sondersitzung des Vorstandes einstimmig zu dessen Nachfolger gekürt. „Ich werde das Amt bis zum Ende der Legislaturperiode im November 2006 ausfüllen und dann in jüngere Hände übergeben“, sagte Gäb.

Gäb, der bereits von 1988 bis 1992 und dann wieder seit 1998 als Vertreter des Deutschen Sportbundes im Führungsgremium der Sporthilfe mitwirkte, wird auch einen Sitz im NOK-Präsidium erhalten und damit eine starke Stimme im deutschen Sport haben. „Die eingetretene Situation darf nicht zum Schaden der Sporthilfe werden, deshalb haben wir eine klare Entscheidung gesucht. Herr Gäb ist integer und unangreifbar. Er ist die beste Lösung“, sagte NOK-Präsident Klaus Steinbach, der mit DSB-Präsident Manfred von Richthofen zuvor die volle Unterstützung Gäbs verabredet hatte.

Der neue Sporthilfe-Chef genießt sowohl in der Wirtschaft als auch im Sport einen hervorragenden Ruf. „Sein Name steht für Kontinuität und Integrität“, sagte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Bernd Rauch. Gäb soll die Sporthilfe nun so schnell wie möglich in ein ruhiges Fahrwasser zurückführen. „Ich trete nicht als Krisenmanager an, sondern führe die Arbeit in geordneten Strukturen fort. Wir werden dokumentieren, dass sich die Sporthilfe nicht in einer Krise befindet. Sie ist durch eine zufällige Situation in die Öffentlichkeit geraten“, sagte Gäb. Der frühere Aufsichtsratschef der Adam Opel AG und Ehrenpräsident des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB) erklärte, er werde „niemals illegitim Einfluss auf Journalisten nehmen“.