meinungsstark
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Vielen Dank, Dr. Jonas Edward Salk!

Liebe taz, vor 65 Jahren, am 12. April 1955, lernte die Welt, dass die Polio-Impfung von Jonas Edward Salk sich als effektiv erwies in groß angelegten Studien. Dr. Salk priorisierte die Versorgung aller vor eigenem Profit. Als er gefragt wurde, „Who owns the patent?“, antwortete er: „The people, I would say. There is no patent. Could you own the patent?“ Der Jahrestag dieses medizinischen Erfolgs kann uns Hoffnung geben. Moderne Wissenschaft wird sicherlich eine Impfung gegen Sars-CoV-2 entwickeln. Wir haben jetzt die Gelegenheit, eine Impfung zu fordern, die nachhaltig preisgünstig, für alle verfügbar und ohne nachfolgende Rechnungen sein wird. Damit würdigen wir auch das Vermächtnis von Dr. Salk.

Daphne Lenz, Heidelberg

Opposition gefragt!

„Sauerstoff für die Demokratie“, taz vom 14. 4. 20

Einen herzlichen Dank an Stephan Bröchler für die klare Beschreibung der politischen Situation! Das sind Gedanken und Ängste, die hoffentlich viele haben. Leider fehlt eine kritische und hörbare Opposition nicht nur in der Politik – ich nehme leider auch die sich als ach so unabhängig und investigativ wahrnehmende taz in diesem Bereich als gleichgeschaltetes Mainstreammedium wahr. Nun hoffe ich, nicht als süffisant „Corona-Kritiker“ Genannter vaporisiert zu werden.

Björn Reichelt, Immenstadt

Nähe gibt’s jetzt nur noch digital

„Handy-App zum Feiern in der Isolation: Party allein zu House“, taz vom 11.–13. 4. 20

Seit der Coronakrise scheint uns die Digitalisierung mit ihren Überbrückungsmöglichkeiten dermaßen segensreich und notwendig, dass wir ihren Vorteil, unabhängig von gemeinsamer physischer Präsenz zusammen agieren zu können, auch nach der Krise mehr als zuvor nicht mehr missen möchten. Die Digitalisierung soll bekanntlich nun ja vehement vorangetrieben werden. Doch ist das nicht nur gut für uns. Schon jetzt ersetzen wir die verordnete Distanz durch soziale „Nähe“ und finden das zunehmend normal. Deswegen könnte die Möglichkeit, jetzt auf digitale Kommunikation zurückzugreifen, auch eine Falle sein. Sie macht uns glauben, reale Freiheit und reale physische Nähe und Präsenz seien im Grunde nicht so wichtig und also letztlich systemirrelevant für unser individuelles Bedürfnissystem. Wolfram Hasch, Berlin

Umverteilung – Traum der Armen?

„Umverteilung ist für die Grünen ein Unthema, trotz Krise“, taz vom 11.–13. 4. 20

Schöne wahre These, Herr Schulte! Man könnte auch sagen, da sind sie ehrlich, die Grünen, und stehen ihrer Wählerklientel nahe. Bei mehr Steuergerechtigkeit und Umverteilung von oben nach unten geht es ohne höhere Besteuerung von Vermögen und Erbschaften nicht. Aus meiner Sicht sollten Sozialdemokraten und Linke die Stunde nutzen und den Schulterschluss wagen, damit am Ende nicht doch wieder nur „die Kleinen“ die Zeche zahlen. Diskussionen dazu laufen in der Bevölkerung längst und wenn Kanzlerin und Bundespräsident es ehrlich meinten in ihren schönen Reden mit der Solidarität und dem Zusammenhalt, dann müssten sie auch deutlich sagen, wer viel hat, muss einen hohen Beitrag leisten und wer weniger hat, eben einen geringeren, um die Folgen der Coronakrise gesellschaftlich zu meistern.

Mechtild Lutze, Berlin

Vorwand für Altbekanntes

„Aufnahmestopp von Flüchtlingen: Eine Seuche als Vorwand“, taz vom 13. 4. 20

Die Seuche wird überall als Vorwand für altbekannte Forderungen genutzt und missbraucht: Italien und Frankreich fordern Eurobonds, Linke und SPD eine Vermögensabgabe, die Damen der SPD ein Sexkaufverbot, Ungarn die Abschaffung der Demokratie. Dima auf taz.de