Flughafen Lübeck in der Kritik

SUBVENTIONEN Durfte die Stadt Lübeck den Airport unterstützen? Die EU-Kommission bezweifelt das in einen neuen Papier

Der Flughafen Lübeck-Blankensee ist ins Visier der EU-Kommission geraten. In einem jüngst veröffentlichten Bericht benennt die EU fragwürdige Subventionen der Stadt Lübeck. Es sei unsicher, ob etwa die Investitionen in die Feuerwehr und das Instrumentenlandesystem von der Kommune hätten bezahlt werden dürfen.

Zudem hat Lübeck über Jahre die Verluste des Flughafens übernommen – insgesamt 33 Millionen Euro. Auch diesen Forderungsverzicht gegenüber der Flughafengesellschaft sieht die Kommission kritisch: Es handele sich womöglich um Wettbewerbsverzerrung.

Die Kritik trifft Stadt und Airport zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt: Bis Ende des Jahres muss ein privater Investor her, weil das Rathaus die Finanzierung einstellt. Ende August wird der Flughafen noch einmal im Europäischen Amtsblatt feilgeboten und steht damit europaweit zum Kauf.

Vergebliche Liebesmühen, sagt Gerhard Haase. Der Vorsitzende der Schutzgemeinschaft gegen Fluglärm kämpft seit Jahren gegen den Airport. „Der Bericht ist das Todesurteil für den Flughafen“, so Haase. Das endgültige Urteil fällt zwar erst in ein paar Monaten. Aber die Aussicht auf „Rückzahlungen in Millionenhöhe an die Stadt schrecken Investoren ab“, sagt der Kritiker.

Die Stadt Lübeck sieht der Untersuchung dagegen demonstrativ gelassen entgegen: „Es gibt keinen Subventionsbetrug“, sagt Sprecher Marc Langentepe. Und was die Zukunft von Blankensee angeht: Man sei optimistisch, dass es genügend Bewerber geben werde. KOL