ÄGYPTENS JUSTIZ ERHÖHT DRUCK AUF MEDIEN: Regierungskritische Journalisten vor Gericht

KAIRO | Zwei regierungskritische Medienvertreter müssen sich in Ägypten vor Gericht verantworten, teilte die Generalstaatsanwaltschaft am Montag in Kairo mit. Dem Inhaber des Fernsehsenders al-Farain, Tewfik Okasch, werde vorgeworfen, zur Ermordung von Präsident Mursi aufgerufen haben. Der Chefredakteur der Zeitung al-Dostur, Islam Afifi, müsse sich dafür verantworten, „falsche Informationen und Gerüchte“ veröffentlicht zu haben. Am Sonntag hatte die Staatsanwaltschaft Ausreiseverbote gegen beide verhängt. Zuvor war der Sender al-Farain, der kritisch über die Muslimbruderschaft berichtet, mit einem einmonatigen Sendeverbot belegt worden. Nach den Anschuldigungen gegen den Senderchef droht Al-Farain nun ein endgültiges Verbot. Die Samstagsausgabe der Zeitung al-Dostur hat die Justiz konfisziert, weil auf deren Titelseite vor der Errichtung eines „Emirats“ durch die Muslimbrüder gewarnt wurde. (afp)