UNTERM STRICH

Für den Deutschen Buchpreis 2012 sind am Mittwoch unter 162 Anwärtern 20 Titel für die Endrunde nominiert worden. Auf der Longlist steht auch der neue Roman „Johann Holtrup“ von Rainald Goetz. Auch Wolfgang Herrndorf, der mit „Sand“ bereits den Preis der Leipziger Buchmesse erhalten hat, ist auf der Liste vertreten. Der Preis für die beste literarische Neuerscheinung des Jahres wird vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels seit 2005 vergeben. „Am verblüffendsten an unserer Longlist ist wohl ihre Welthaltigkeit“, urteilte der Sprecher der Jury, Andreas Isenschmidt. „Kaum eine Dimension, die nicht vorkommt: die große Liebe und der avancierteste Kapitalismus, die Erfahrung des Heiligen so gut wie Schocks der Kälte und Einsamkeit.“ Am 12. September wird die Longlist auf sechs Romane reduziert. Der Sieger der Finalisten wird am 8. Oktober – am Vorabend der Frankfurter Buchmesse – bekannt gegeben. Der Gewinner erhält 25.000 Euro. Im vergangenen Jahr wurde Eugen Ruges DDR-Familiensaga „In Zeiten des abnehmenden Lichts“ ausgezeichnet. Das Buch stand monatelang auf den Bestsellerlisten.

 In Oberhausen erinnert seit Mittwoch eine Straße an den 2010 verstorbenen Regisseur Christoph Schlingensief. Mit der Umbenennung der bisherigen Pacellistraße in Christoph-Schlingensief-Straße wolle die Stadt dem in Oberhausen geborenen Theatermacher ein ehrendes Andenken bewahren, teilte ein Sprecher mit. An der Straße liegt die Herz-Jesu-Kirche, an der Schlingensief während seiner Kindheit Messdiener war. In der katholischen Gemeinde hatte es Proteste gegen die Umbenennung der Pacellistraße gegeben. Eugenio Pacelli war der bürgerliche Name von Papst Pius XII.