lokalkoloratur
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Mit unbedeutenden Rollen hat sich Jürgen Harksen nie abgegeben. In der deutschen Provinz verwirklichte er den „american dream“, indem er als Sonderschüler startete und irgendwann so viel Geld hatte, dass er seinen Schoßhund im Privatjet in den Urlaub hinterherfliegen lassen konnte. Dann schrieb er sogar Justizgeschichte, als er sich 1993 nach Kapstadt absetzte und es der Staatsanwaltschaft über neun Jahre hinweg einfach nicht gelang, die Auslieferung des Multimillionärs und Multimillionärs-Betrügers durchzusetzen. Das gelang dann doch, Harksen sitzt seit April 2003 in Haft. Doch während ein Knastaufenthalt üblicherweise das gesellschaftliche Aus bedeutet, krönt er Harksen gar zum Fernsehstar: Der Regisseur Dieter Wedel hat angekündigt, einen mehrteiligen Fernsehfilm über den Ganoven zu drehen, in dem er gar einen modernen Robin Hood erkennt: „Er hat nur reiche Menschen betrogen“, so Wedel, „weil er sie hasste.“ EE