Jugendknast nach Messerangriff

Nach einem tödlichen Messerangriff auf einen Getränkeverkäufer hat das Landgericht Hamburg gestern einen jungen Fußballfan zu viereinhalb Jahren Jugendstrafe verurteilt. Das teilte eine Gerichtssprecherin mit. Laut Urteil war der 17 Jahre alte Anhänger des FC St. Pauli im Januar bei einem Hamburger Hallenfußballturnier mit einem türkischen Studenten aneinander geraten, der am Bierausschank jobbte. Nach dem Spiel in der Alsterdorfer Sporthalle hatte er nach Überzeugung des Gerichts den 21-Jährigen auf offener Straße mit einem Messer angegriffen und schwer verletzt. Das Opfer war noch am Tatort in einem Rettungswagen gestorben. Der junge Mann wurde wegen Totschlags verurteilt.

Der 17-Jährige war nach der Tat zunächst unerkannt geflüchtet. Die Ermittler machten ihn später mit Hilfe von Fernsehbildern und Zeugenaussagen ausfindig. Er konnte wenige Tage nach der tödlichen Attacke in der Wohnung seiner Mutter verhaftet werden. Wegen zahlreicher weiterer Strafanzeigen – wegen Körperverletzung und anderer Delikte – hatte die Polizei bereits eine umfangreiche Akte über den 17-Jährigen. Die Staatsanwaltschaft hatte fünf Jahre Jugendstrafe gefordert. Der Prozess fand nach Jugendstrafrecht unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. LNO