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Corona und Kinderbetreuung

Wie sollen berufstätige Eltern ihre Kinder betreuen? Darüber herrscht Unklarheit nach fllächendeckenden Schul- und Kitaschließungen. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) appellierte am Sonntag an die Arbeitgeber, mit ihren Mitarbeitern zu „pragmatischen, unbürokratischen und einvernehmlichen Lösungen zu kommen“. Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) verteidigte die Schulschließungen zur Eindämmung der Ansteckungsgefahr und rief zu gesellschaftlicher Solidarität und Eigeninitiative auf. Es müsse Möglichkeiten geben, die Lohnfortzahlung im Betreuungsfall großzügig auszugestalten, erklärte Heil. „Zumindest in der ersten Woche sollte aufgrund der akut notwendigen zwingenden Betreuung von Kindern keine Lohnminderung erfolgen.“ Ähnlich äußerte sich die Familienministerin. Neben flexiblen Arbeitszeiten und Homeoffice brauche es aber auch „andere Ideen, wie wir im kleinen Kreis helfen können“, sagte Giffey. „Hier sind Freunde, Bekannte oder Nachbarn gefragt, die sich gegenseitig unterstützen und aufeinander achten.“ (epd, taz)

Corona und die Kirchen

Die Ostermesse im Vatikan wird wegen der Corona-Pandemie in diesem Jahr ohne Besucher begangen. Dasselbe gelte für alle liturgischen Feiern der Karwoche, die „ohne die physische Anwesenheit der Gläubigen stattfinden werden“, teilte die Präfektur des Päpstlichen Hauses am Sonntag mit. Die Feierlichkeiten werden stattfinden, aber auf welche Art und Weise, müsse erst noch entschieden werden, sagte der Sprecher des Vatikans, Matteo Bruni. Es ist ein beispielloser Schritt in der jüngeren Geschichte des Vatikans: Eigentlich kommen jedes Jahr Hunderttausende Menschen aus aller Welt über die Osterfeiertage nach Rom. In Deutschland kritisiert der Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, Peter Dabrock, eine „Kleinstaaterei“ bei den Kirchen. Er hält es für unverantwortlich, dass Kirchen noch Veranstaltungsangebote machen, die Menschen aus der Hochrisikogruppe alter Menschen einer Gefahr der Coronavirusansteckung aussetzen. Die evangelische und katholische Kirche im Norden verstärken bereits ihre digitalen Angebote. (dpa, epd, taz)

Corona und die Pflege

Die Deutsche Stiftung Patientenschutz fordert dringend Qua­rantäne- und Schutzpläne für die insgesamt 28.000 Alten- und Pflegeheime sowie ambulanten Pflegedienste. Bislang hätten Bundesgesundheitsministerium und Robert-Koch-Institut noch keine aktuellen Empfehlungen für die ambulanten und stationären Dienste vorgelegt, sagte Vorstand Brysch am Sonntag. Quarantäne- und Schutzkonzepte seien „überfällig“. Die örtlichen Gesundheitsämter und kommunalen Heimaufsichten orientierten sich an solchen Leitlinien. (epd)