lichtblick der woche
: Rekordrückgang bei Kohleverstromung

Während Japan vermehrt auf Kohle setzt (siehe links), gibt es weltweit einen gegenläufigen Trend: Die globale Kohleverstromung ging im Jahr 2019 um 3 Prozent zurück. Dadurch sanken auch die CO2-Emissionen aus der Stromproduktion um 2 Prozent. Nach Angaben des britischen Klima-Thinktanks Amber, der an diesem Montag einen Report dazu veröffentlicht, ist das jeweils die stärkste Minderung seit 1990.

Besonders stark ist der Rückgang der Kohleverstromung mit 24 Prozent in der EU, wo der Rückgang komplett durch erneuerbare Energien kompensiert wurde, und mit 16 Prozent in den USA, wo ein Drittel durch Erneuerbare und zwei Drittel durch Gas ersetzt wurde. Letzteres ist aus Sicht von Studienautor Dave Jones keine Lösung für das Klima. „Die Umstellung von Kohle auf Gas bedeutet lediglich den Austausch eines fossilen Brennstoffs gegen einen anderen“, sagte er. „Der billigste und schnellste Weg, die Kohleerzeugung zu beenden, ist der rasche Ausbau der Wind- und Sonnenenergie.

Ein gemischtes Bild gab es in Asien: In Indien ging die Kohleverstromung um 3 Prozent zurück, in Südkorea sank sie um 5 Prozent. In China stieg sie dagegen um 2 Prozent an; das Land steht damit erstmals für mehr als die Hälfte der Kohlenutzung. Erneuerbare Energien legten in China zwar deutlich stärker zu als Kohle, aber nicht stark genug, um den wachsenden Strombedarf allein zu stillen. (mkr)