John Garang

Er war der letzte Sieger der alten Schule afrikanischer Befreiungsbewegungen. John Garang, Führer der SPLA (Sudanesische Volksbefreiungsarmee), gehörte zur Gruppe ost- und südafrikanischer 68er, die im Umfeld von Tansanias sozialistischem Unabhängigkeitsführer Julius Nyerere ihr politisches Handwerk lernten und später bei Bedarf auch Unterschlupf fanden – von den Befreiungsbewegungen Südafrikas Mosambiks, Simbabwes und Angolas über Kongos Kabila-Revolutionäre bis zu den heute in Uganda, Ruanda, Äthiopien und Eritrea herrschenden einstigen Rebellenführern. Panafrikanischer Idealismus und das Primat des Militärischen kennzeichnen bis heute diese Führungsgeneration. John Garang wollte das auch in den Sudan tragen.

Der 1945 geborene Garang schloss sich in den frühen 70er-Jahren der ersten Rebellenbewegung des Südsudan an, der Anyanya-Bewegung. Als diese 1972 Frieden schloss, wurde Garang in Sudans Armee aufgenommen – und als Regierungsoffizier übernahm er 1983 die Führung, als 500 südsudanesische Soldaten meuterten. Aus dieser Meuterei baute er die SPLA, als eine der größten Rebellenbewegungen Afrikas. Und er führte sie zum Sieg per Autonomieabkommen für Südsudan – und bis zu seinem überraschenden Tod. D.J.