PHILOSOPHIE
: Lohnendes Leben

Einen kulturellen Beleuchtungswechsel beschreibt der österreichische Philosoph Robert Pfaller in seinem Buch „Wofür es sich zu leben lohnt“. Dinge und Praktiken, die einmal als glamoröus, elegant und lustvoll galten wie Rauchen, Fleischessen oder Alkoholtrinken erscheinen seit den 90ern verstärkt in einem anderen Licht: plötzlich werden sie als etwas Gefährliches, Ekelhaftes und Verabscheungswürdiges wahrgenommen. Dahinter macht Pfaller eine Allianz von neoliberaler Gesellschaft und postmoderner Ideologie aus, die uns den Zugang zu Glamour und Großzügigkeit zunehmend versperrt. Dabei ist dieser „Beleuchtungswechsel“ selbst gefährlich, ein „Krankheitssymtom“: Ausdruck eines wachsenden Unvermögens, sich die Frage zu stellen, wofür es lohnt zu leben. Das Gegenmittel: eine „materialistische Gymnastik“. Am Sonntag liest Pfaller im Golem aus seinen Büchern und diskutiert mit dem Philosophen und Sozialwissenschaftler Roger Behrens, wofür es sich zu leben lohnt. MATT

■ S0, 19. 8., 20 Uhr, Golem, Große Elbstraße 84