Jetzt noch skeptischer

Ist der Maschinenbauer denn noch zu retten?

Er ist nur ein kleines Rädchen im Getriebe, und eben diese Gewissheit verdunkelt sein Gemüt. Denn mit Rädchen und Getrieben kennt er sich aus, der Maschinenbauer. Wenig vertraut ist er dagegen mit der Liebe, die Frauen meiden den tumben Technokraten mit der „Frisur“. Entsprechend skeptisch schaut der arme Ingenieur sogar bei günstigster Witterung auf die Weltläufte, Hose wie Antlitz rasiermesserscharf gefältelt, der Pullunder vor Zweifel ganz grau, das Klemmbrett voll bohrender Fragen. Und nun dies: „Coronavirus stimmt Maschinenbauer noch skeptischer“, meldete Reuters gestern. Zwar wurde ein schnöder „Rückgang der Produktion um fünf statt um zwei Prozent“ als Quelle des Verdrusses angegeben, doch rührt die akademische Skepsis des Maschinenbauers weit tiefer. „Nichts ist sicher, und nicht einmal das ist sicher“, weiß er, denn so hat es ihm der Stammvater aller systematisch Fragenden, der Scholarch Arkesilaos von Pitane, in den Bauplan geschrieben. Und wie dem Maschinenbauer weder das schicke Hemd noch der Sportwagen die Liebe bringen werden, so führen weder Denken noch Wahrnehmen zu Gewissheiten, weil die Wahrheit auf alle Kriterien pfeift. Sie macht lieber fiese Witze auf Kosten anderer – genau wie der Virus. Es ist wahrhaft zum Verzweifeln.