SENATSSPRECHER DEMENTIERT MEDIENBERICHT
: Air Berlin drohen Investoren abzuspringen

Der Erfolg des neuen Hauptstadtflughafens BER hängt vor allem von seinen beiden Hauptkunden Lufthansa und Air Berlin ab. Bis heute halten sich die beiden größten deutschen Fluglinien mit Angaben über die Verluste zurück, die ihnen durch das Baustellen-Chaos entstehen. Vor allem für Air Berlin wird die Lage aber wohl immer brenzliger.

Schon seit längerer Zeit kämpft Air Berlin mit wirtschaftlichen Problemen, auf die das Unternehmen mit einem harten Sparkurs reagiert hat. Im zweiten Quartal fuhr das Unternehmen einen Nettoverlust von 66,2 Millionen Euro ein. Die Airline will BER zu ihrem Drehkreuz machen und den Fluggästen mehr Umsteigeverbindungen ermöglichen. Seit dem für die abgesagte Eröffnung vorgesehenen 3. Juni 2012 fliegt die Airline ihren erweiterten Flugplan am völlig überlasteten Flughafen Tegel. Im Hauptreisemonat Juli ging die Zahl der Air-Berlin-Fluggäste im Vergleich zum Vorjahr um 6 Prozent zurück. Auf rund 5 Millionen Euro beziffert Spiegel Online nun unter Berufung auf Bankenkreise die monatlichen Einnahmeverluste ohne den neuen Großflughafen. Sollte auch der 17. März 2013 als Eröffnungstermin verschoben werden, drohten verbliebene Investoren und Geldgeber abzuspringen. Einen Bericht der Bild, dem zufolge der Senat nach Geldquellen suche, um Air Berlin zu retten, dementierte Senatssprecher Richard Meng auf taz-Anfrage: „Das ist Unsinn.“ Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) erwartet unterdessen deutlich geringere Mehrkosten beim Lärmschutz als die bisher angenommenen 600 Millionen Euro. Man könne keine genauen Zahlen nennen, da das brandenburgische Infrastrukturministerium erst neue Daten berechnen müsse. JOK

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