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„La Vérité – Leben und lügen lassen“ Foto: Prokino

Die liebe Familie ist ein paradoxes Mysterium. Man kann nicht mit ihr und nicht ohne sie. Unentwegt arbeitet sich auch das Kino an ihr ab. Besonders schöne Familiengebilde erschafft der japanische Regisseur Hirokazu Koreeda. Sein Film „La Vérité – Leben und Lügen lassen“ spielt wie so oft, in einem Haus, das sich wie eine Familie nie ganz erkunden lässt. Die Villa erscheint als entrückter Ort mitten in Paris. Schließlich wohnt dort die Hexe von Vincennes, oder besser die Schauspielerin, die sie einst gespielt hat: Catherine Deneuve in der Rolle der Diva Fabienne, die gerade dabei ist, ihre Autobiografie zu veröffentlichen. „La Vérité“ ist auch ein Film über das Wesen der Schauspielerei, eine Hommage an die „schlechte Mutter“, betreibt ein Spiel mit Sein und Schein. Offenbar braucht es die kleinen und großen Lügen, um überhaupt unter einem Dach zusammen wohnen zu können. Und müssen sich Familienmitglieder nicht immer etwas vorspielen, um einander wahrhaftig zu begegnen? In 8 Kinos