Seriöser Käufer gesucht

Vorbereitungen zur Schließung des Hamburger Alu-Werks fast beendet. Senator verhandelt mit vier Investoren

Die Vorbereitungen zur Schließung des Hamburger Aluminium-Werks (HAW) sind nach Angaben des Betriebsrats weitgehend beendet. „Mit Abschluss eines Interessenausgleichs werden bis Ende August Kündigungen ausgesprochen“, teilte der Betriebsratsvorsitzende Karl-Heinz Dieck gestern mit. Dadurch verlieren 440 Mitarbeiter zum 31. Januar oder 31. März nächsten Jahres ihren Arbeitsplatz. Der Sozialplan hat ein Volumen von rund 36 Millionen Euro.

Hamburgs Wirtschaftssenator Gunnar Uldall (CDU) äußerte sich hingegen verhalten optimistisch über eine mögliche Rettung des HAW. „Die Chancen stehen 50 zu 50“, sagte er am Mittag vor der Landespressekonferenz im Rathaus. Er sei in Verhandlungen „mit vier Unternehmen“, die Interesse an einer Übernahme des Aluminium-Werks hätten. Über Einzelheiten wollte Uldall sich „zum gegenwärtigen Zeitpunkt“ nicht äußern, um die Verhandlungen „nicht zu gefährden“.

Lediglich die Gießerei des HAW soll mit 102 Mitarbeitern als Altenwerder Aluminium-Gießerei GmbH weitergeführt werden. Sie versorgt ein benachbartes Walzwerk, dessen alleiniger Anteilseigner der norwegische Mischkonzern Norsk Hydro ist. 2006 werde die Gießerei voraussichtlich von der Hydro übernommen, „es sei denn, es wird ein seriöser Käufer für die HAW gefunden“, berichtete der Betriebsrat.

Das HAW gehört zu je einem Drittel Norsk Hydro, Amag (Österreich) und Alcoa (USA). Wegen der zu hohen Strompreise für den energieintensiven Betrieb haben die Anteilseigner das Aus zum Jahresende beschlossen. Ein neuer Investor müsste allein aus technischen Gründen bis Ende Oktober gefunden sein, denn pro Monat werden bereits drei bis vier Öfen in der Elektrolyse abgeschaltet. dpa/SMV