Welttour für neues Betriebssystem

COMPUTER Microsoft-Chef Steve Ballmer präsentiert Windows 7. Vista-Nachfolger bietet wenig Neuerungen

BERLIN taz | Am Mittwoch hat Microsoft-Boss Steve Ballmer in München das neue Betriebssystem Windows 7 präsentiert. Doch noch hält sich die Begeisterung für den Nachfolger Windows Vista in Grenzen. Deshalb versucht Ballmer gerade, höchstpersönlich für gute Stimmung zu sorgen: Er absolviert eine Welttour, um mit den Vorzügen des Programmpakets zu überzeugen.

In München unterstrich Ballmer vor den anwesenden Journalisten vor allem das Innovationspotenzial, das Windows 7 darstelle. Darin müsse man investieren, um Wirtschaft und Unternehmen zu helfen, nach der Wirtschaftskrise wieder den Weg nach vorn zu finden.

Große Neuerungen hat das neue System jedoch nicht zu bieten. Windows 7 ist, das bestätigen auch Experten, die die Vorabversion bereits ausführlich testen konnten, vor allem ein großes Fehlerausbesserungspaket für den ungeliebten Vorgänger. So nervt die neue Version etwa bei Sicherheitsabfragen weniger, liefert eine aufgeräumtere Oberfläche und soll auch mit so mancher Hardware besser spielen, weil dank interner Optimierungen weniger Leistung benötigt wird. Wer sich noch immer nicht von Windows XP lösen kann, was angesichts der Probleme von Windows Vista tatsächlich enorm viele Kunden waren, kann über einen sogenannten „XP-Modus“ die alte Oberfläche auf den Desktop zaubern, wenn auch nur vom restlichen System getrennt über die sogenannte Virtualisierung.

Neue Technologien wie die Bedienung per Bildschirmberührung („Multitouch“) bringt Windows 7 zwar auch mit, doch lassen sich diese nur mit entsprechend ausgestatteten Geräten nutzen, die auch noch eine intern angepasste Software brauchen. BEN SCHWAN