Siebenmal Murmeln

Ein Propst braucht einen kräftigen Kampfnamen

Und sie trägt uns weiter, unsere leidenschaftliche Begeisterung für das Amt und den Titel des Propstes. In diesen grauen, Sturm umtosten Wintertagen hält uns nur diese Passion aufrecht. Bevor wir morgens unser Tagwerk beginnen, murmeln wir siebenmal das Wort „Propst“. Nimmt es doch alles Schwere von unseren Schultern und führt uns leicht hinein in den Tag – wie auch gestern wieder, als wir im trüben Nachrichtentrog eine besonders schmückende Perle fanden: Einer Meldung der christlichen Nachrichtenagentur epd zufolge, lädt die Seemannsmission in Cuxhaven am 1. März wieder Seeleute zum „Sonntag der Seefahrt“ ein. Die Predigt in der evangelischen St.-Petri-Kirche hält Propst Frie Bräsen aus Hamburg. Was für ein Name! Frie Bräsen! Wir sind zwar völlig vernarrt in den Titel „Propst“, weil wir uns wünschen, eines fernen Tages mit dem feinen Titel „Altpropst“ in den Ruhestand verabschiedet zu werden, aber angesichts der Seemanns-Meldung fiel es uns wie Schuppen aus den wehenden Haaren. Zum Propst gehört dringend notwendig ein kraftvoller Kampfname: Frie Bräsen. Nur Pröpste heißen so! Also müssen wir uns noch einen neuen nome de guerre suchen, bevor wir dereinst als Altpropst in die Lebensneige gehen dürfen. Na, Propst!