Instrument verbessern

Vermitteln sie auch meist nur in Hilfstätigkeiten, möchte der DGB Personalserviceagenturen nicht abschreiben

Der Hamburger DGB ist besorgt über den Rückgang der nicht unumstrittenen Personalserviceagenturen (PSA). Derzeit gibt es in Hamburg davon noch 38 mit 661 Beschäftigten, vor einem Jahr waren es 56 PSA und 1.155 Beschäftigte. „Man darf das Instrument der PSA nicht voreilig für gescheitert erklären“, so DGB-Chef Erhard Pumm. „Es muss nur effektiver werden.“

Die PSA wurden 2003 im Rahmen von Hartz I zur modernen Dienstleistung am Arbeitsmarkt eingerichtet. Gegründet von gewerblichen Zeitarbeitsfirmen, privaten Trägern oder den Arbeitsagenturen selbst, sollen mit ihrer Hilfe Einstellungsbarrieren reduziert werden: Arbeitslose werden von den PSA eingestellt und mit dem Ziel einer dauerhaften Anstellung an Unternehmen verliehen. Die Arbeitsbedingungen der dortigen Stammbelegschaft sind auch diesen Leihkräften zu gewähren.

Nach Angaben des Instituts für Arbeitsmarkt und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (IAB) haben elf Prozent der PSA-Beschäftigten tatsächlich einen Job beim Entleiher gefunden, weitere 25 Prozent ein vom PSA-Betreiber vermitteltes Arbeitsverhältnis erhalten. Insgesamt haben also 36 Prozent der Betreuten durch PSA einen regulären Arbeitsplatz gefunden. 46 Prozent der Vermittelten waren beim Entleiher allerdings vornehmlich mit Hilfstätigkeiten beschäftigt – auch mit Berufsausbildung.

„Es sollten die Qualifizierungsmöglichkeiten systematisch ausgebaut und die Qualitätskontrollen verbessert werden“, fordert Pumm. Es dürften keine „Dequalifizierungsprozesse“ durch Vermittlung in Jobs unter Niveau eintreten, „und auf mitgebrachtes Wissen sollte aufgebaut werden“. Die Agentur für Arbeit solle klare Zielsetzungen festlegen, so Pumm. Dann seien PSA „auch für Langzeitarbeitslose Erfolg versprechender als ‚Ein-Euro-Jobs‘“. KAI VON APPEN