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: Wohnst du noch, Angela?

Oder regierst du schon? Das Kanzleramt plant einen „Tag der offenen Tür“. Die Union hält das für Schleichwerbung

Endlich ahnt man, was Angela Merkel auf endlosen Fahrten zwischen unzähligen Wahlkampfterminen wirklich macht: Sie wälzt manisch Möbelkataloge.

Kein Hinweis auf ihren Vorgänger soll bleiben, wenn Merkel nach dem 18. September ihr neues Büro im Kanzleramt bezieht. Und dass es so kommen wird, daran besteht gar kein Zweifel. Na gut, vielleicht ein kleiner. Warum sonst sollte die CDU/CSU was dagegen haben, dass Schröder für die Menschen da draußen noch eine kleine Abschiedsparty im Kanzleramt schmeißt? Offenbar hat die Union Angst, dass auf die Abschiedsparty doch noch eine Siegesfeier folgt, wenn die Wähler sehen, wie überaus sympathisch die Macht doch wohnt.

Merkel und ihre Männer konnten schon im Wahljahr 2002 einen Tag der offenen Tür nicht verhindern – ein Trauma? Der Rest jedenfalls ist Geschichte.

Jetzt sitzt Angela Merkel also im Fond ihrer Limousine und versucht rauszufinden, wie man sympathisch wohnt. DAVID DENK