Thomas Mauch hört auf den Sound der Stadt

Promi-Spotting, am Samstag im Astra, wo mit Jaki Liebezeit eine veritable Legende hinter dem Schlagzeug sitzt, um die sich schon auch deutsche Show-Geschichte rankt, Helmut Zerlett zum Beispiel, der mit Liebezeit in der Phantomband spielte und später als musikalischer Sidekick von Harald Schmidt zu Fernsehehren kam. Schmidt übrigens liest am Montag im Prater aus dem Großroman „Unendlicher Spaß“ von David Foster Wallace, und diese Veranstaltung ist natürlich längst ausverkauft, während man Liebezeit (mit dem man hier doch begonnnen hat) ja vor allem als den rhythmischen Puls von Can kennt: „Jaki spielt wie eine Maschine. Bloß besser“, wusste Bandkollege Holger Czukay. Am Samstag macht er das als Teil des Voodooclubs von Phillip Boa. Semiprominenz-Alternative an diesem Abend im Quasimodo: Chuck Prophet, der in den Achtzigern mit Green on Red erst die Art von Countryrock entwickeln half, zu dem man später dann Americana sagte. Musik aus dem Bodensatz von Rock, Blues, Country und Soul, bei dem sich Prophet weiter bedient für seine unaufgeregte Musik. Plants and Animals kommen aus der Montreal-Szene (Arcade Fire), mit einer freundlichen und in Maßen exaltierten Musik, in der sich Folk, Indiepop und ein Plattenregal voll an Scheiben aus den Sechzigern treffen, die in den musikalischen Stimmungen nachempfunden werden. Am Montag im Bang Bang Club. Und am Dienstag sollte man beim China-Rock-Festival in der Kulturbrauerei die dort neben den aus „Beijing Bubbles“ her bekannten Joyside auftretenden Carsick Cars darauf drängen, wenigistens einen Song auch auf deutsch zu singen: ihr tolles Velvet-Underground-mäßigen Lob einer chinesischen Zigarettenmarke, „Unmöglich, ein Leben ohne Zhongnanhai“, wie es auf dem „Poptastic Conversation China“-Sampler zu hören ist.

■ Phillip Boa & The Voodooclub: Astra, Sa, 20 Uhr. VVK: 24 €

■ Chuck Prophet & Mission Express: Quasimodo, Sa, 22 Uhr. 24 €

■ Plants and Animals: Bang Bang Club, Mo, 21 Uhr. 8 €

■ China Rock: Maschinenhaus/ Kulturbrauerei, Di, 20 Uhr. VVK: 12 €