Grüne Fonds kritisiert

Südwind: Entwicklungshilfe spielt als Kriterium bei der nachhaltigen Geldanlage eine zu geringe Rolle

HAMBURG taz ■ Investmentfonds haben in der Bundesrepublik 3,5 Milliarden Euro nach sozialen und ökologischen Kriterien angelegt. Viele der nachhaltig orientierten Geldanlagen erwirtschafteten in den vergangenen Jahren eine teilweise überdurchschnittliche Rendite. Viele „grüne“ Fonds verschwenden dennoch ihr Geld und legen es falsch an, kritisiert das Forschungsinstitut Südwind in einer aktuellen Studie. Denn die Fonds würden entwicklungspolitische Aspekte zu wenig berücksichtigen, sagt Antje Schneeweiß von Südwind. Der Finanzexpertin des Instituts für Ökonomie und Ökumene in Siegburg zufolge mangelt es den 115 Fonds oft an der Kommunikation mit Gewerkschaften und Nicht-Regierungsorganisationen im Süden. Anleger und Fonds sollten daher mit „Nachdruck und Gründlichkeit“ recherchieren und der Entwicklungspolitik ein größeres Gewicht schenken.

Die von Bundesbürgern nachhaltig investierten 3,5 Milliarden Euro entsprechen 0,1 Prozent des gesamten Geldvermögens. In angelsächsischen Ländern, in denen Privathaushalte, Kirchen und Stiftungen zu einem wesentlich höheren Prozentsatz in Aktien investieren, liegt diese Quote bei 10 Prozent. HAPE