UNTERM STRICH

Der amerikanische Fotograf Irving Penn, der in den 40er-Jahren als Modefotograf berühmt wurde, ist tot. Der Künstler starb am Mittwoch im Alter von 92 Jahren in seiner New Yorker Wohnung, berichtete die Los Angeles Times unter Berufung auf dessen jüngeren Bruder, Hollywood-Regisseur Arthur Penn.

Der Sohn eines jüdischen Uhrmachers, der in Plainfield, New Jersey und in Philadelphia aufwuchs, wollte erst Maler werden, entschied sich dann aber für die Fotografie. 1943 entstand sein erstes Titelblatt für die Modezeitschrift Vogue. Als Star der Modefotografie schuf er allein für Vogue mehr als 150 Covers. Film- und Musikgrößen wie Igor Strawinsky, Miles Davis, Marlene Dietrich, Alfred Hitchcock und Ingmar Bergman ließen sich von ihm ablichten. Der Fotograf reiste mit einem Atelierzelt und einer alten Plattenkamera zu den Eingeborenen Papua-Neuguineas, den Nomaden in der Wüste von Marokko, den Hochlandindianern Perus (siehe unser Foto „Cuzco Children“, das 2008 für 529.000 Dollar bei Christie’s versteigert wurde) und den Stämmen Kameruns. Für seine Stillleben sammelte er Anfang der 70er-Jahre Abfall im Rinnstein, Zigarettenpackungen, Kippen, einen weggeworfenen Handschuh. Penns Porträts, Akte und Stillleben hängen in den bedeutenden Museen der Welt.