BUCH
: Rezepte für die Revolution

Ob es sie wirklich gab? Skeptisch darf man in jedem Fall sein, ob der anonyme Verfasser von „Die Rote Köchin. Geschichten und Kochrezepte aus einer spartakistischen Zelle am Bauhaus Weimar“ (Ventil-Verlag, 224 S. mit 83 Rezepten, 15,90 Euro) tatsächlich von Hannah R.s unkonventionellem Leben erfahren hat, als er von deren Enkelin ein Paul-Klee-Aquarell gekauft hat. Spannend ist es allemal, was die rote Köchin zu berichten weiß: Eine Kantine am Bauhaus soll sie betrieben, Klee, Kandinsky und allerhand Avantgarde-Größen getroffen, Bomben für die antikapitalistische Revolution gebaut haben. Kompakter und unterhaltsamer jedenfalls kann man sich nicht über den Zusammenhang von Kochen, Kunst und Kampf informieren. Heute Abend stellt taz-Redakteur und Übersetzer Ambros Waibel das Buch vor.  MATT

■ Do, 23. 8., 19.30 Uhr, Strips & Stories, Seilerstraße 40