Alternative Fakten Ein Kantholz zum Jahrestag

„Lügenpresse“: Ein Begriff, den die AfD gern benutzt – und dafür alternative Fakten schafft. So auch am 7. Januar 2019: Da wurde der Bremer AfD-Politiker Frank Magnitz von einem bis heute Unbekannten geschubst. Er stürzte und zog sich eine Platzwunde am Kopf zu. Magnitz und seine ParteikollegInnen allerdings behaupteten, jemand habe ihm mit einem Kantholz auf den Kopf geschlagen. Diese Darstellung grassierte bundesweit in allen Medien – bis ein Überwachungsvideo die Wahrheit ans Licht brachte. Wie die Propagandamaschine der AfD funktioniert, wie ihr Medien und PolitikerInnen auf den Leim gehen und wie im Verhältnis mit Straftaten von rechts umgegangen wird: das haben Bremer AntifaschistInnen auf der Seite lügenmagnitz.info zusammengefasst, auf die sie anlässlich des „Angriff-auf-Magnitz-Jubiläums“ auf liebevoll gestalteten Kanthölzern aufmerksam machen. Sicher auch nicht zufällig hat der Senat am 7. Januar eine Grünen-Anfrage von November 2019 mit dem Titel „Offene Fragen nach Abschluss des Ermittlungsverfahrens im Fall Magnitz“ beantwortet. Eine der Antworten hört die AfD sicher nicht so gern: „Im Rahmen der Ermittlungen konnte der Verdacht, dass es sich möglicherweise um eine linksmotivierte Tatbegehung handelte, weder entkräftet noch erhärtet werden. Die Tat konnte deshalb letztendlich keinem bestimmten Phänomenbereich zugeordnet werden.“ Foto: Simone Schnase