was macht eigentlich... … Ernst Thälmann?
: Im Grab rotieren

Schauriges könnte bald einem Ort blühen, dem Ernst „Teddy“ Thälmann derzeit seinen Namen verleiht. Oh Schreck, heißt die Schwimmhalle Ernst-Thälmann-Park schon bald das Coca-Cola-Bad, die Nike-Schwimmhalle oder das Nivea-Funbad? Der ehemalige kommunistische Parteiführer dürfte schon jetzt im Grab rotieren. Die bösen Mächte des Imperialismus greifen um sich und bedrohlich nah rückt das schauerliche Szenario.

Das sieht so aus: Mit einer brandneuen Idee rücken die Berliner Bäderbetriebe ins Feld. Um die marode Situation der Schwimmhallen der Hauptstadt zu retten, wollen sie ihre Einrichtungen für Werbung öffnen. Wer Sponsor wird – sprich: wer etwa die Modernisierung zahlt und die laufende Kosten trägt – der darf auch dem Ding seinen Namen geben. So ist das im Kapitalismus. Wer Geld das hat, bestimmt.

Aber damit nicht genug. Auch die Inneneinrichtung der Badeanstalten soll der Sponsor mitbestimmen dürfen. Damit den Schwimmern auch optisch was geboten wird, will der Vorstand der Berliner Bäderbetriebe die Fensterfronten dem Kommerz übergeben. Schwimmer aller Länder, vereinigt euch für eine freie Sicht nach draußen!

Nun ja, mehr Einnahmen haben die Bäderbetriebe dringend nötig. Allein im Juli haben sie 750.000 Euro weniger als geplant eingenommen. Also doch gar keine so schlechte Idee? Aber ist erst einmal der Anfang gemacht … Du darfst! Besorg’s dir doch einfach! Oder wer möchte beim Bahnenziehen mit anzüglichen Werbesprüchen beschallt werden. TAG FOTO: AP