Peter Rolker, Apfelbauer
: Der Naturbelassene

ist Obstbauer. Mit seiner Frau Petra baut er Süßkirschen, Zwetschgen, Birnen und Johannisbeeren an.Foto: Privat

Äpfel pflückt Peter Rolker nur noch selten. Er ist zwar Obstproduzent, wirkt aber inzwischen eher als Organisator: Rolker vermarktet 25 Biobetriebe im Alten Land. Als Obstbauer angefangen hat er 1978, heute besitzt er einen eigenen Betrieb in Jork. Während seine konventionell wirtschaftenden Kollegen derzeit über die sinkenden Apfelpreise klagen, kann sich Biobauer Rolker nicht beschweren. „Unser Ertrag“, sagt er, „ist grundsätzlich etwas geringer.“ Aber die Kunden seien bereit, mehr für Bio-Äpfel zu bezahlen, deshalb gebe es keinen Preisverfall. Gegenüber 2008 habe er seine Verkaufszahlen sogar steigern können.

Das liegt auch daran, dass die jüngste Ernte bei den Biobauern weniger üppig ausgefallen ist als die der konventionellen Erzeuger. „Manche ernten mehr, andere weniger“, sagt Rolker. Insgesamt habe im Alten Land etwa so viel an den Bäumen gehangen wie im Vorjahr.

Nicht mal auf die Discounter mag der 55-Jährige schimpfen: Deren Bio-Offensive kommt ihm zugute. „Jork ist so klein, da kann sich kein Bioladen halten. Da ist es doch kein Problem, dass Rewe Bio-Äpfel führt.“ Penny und Co. zahlen ihm ähnlich viel wie die kleinen Bioläden. Der Preisunterschied entsteht erst für die Verbraucher. Nachvollziehen kann Rolker die Sorgen der nicht ökologisch arbeitenden Obstbauern dennoch: Er hat seine Plantagen erst 1990 umgestellt.

Was ihn durchaus betrifft, sind die sinkenden Preise für Äpfel, die als Saft den Supermarkt erreichen: Früher hat er 25 Cent pro Kilo Mostäpfel bekommen, heute höchstens 16. Seine herkömmlichen Kollegen verdienen sogar nur noch drei Cent je Kilo. Rolker begründet das mit gesunkener Nachfrage in Folge gesunkener Qualitätsansprüche: Durch Konzentrate oder Aromen würden „die Apfelsäfte so vermischt, dass sie wertlos werden“. Seine Äpfel dagegen landeten ungestreckt im Glas – ganz egal, wer sie gepflückt hat.