Ramsauer hält neuen Elbtunnel für lukrativ

A 20 Unterquerung der Elbe von Niedersachsen nach Schleswig-Holstein laut Studie finanzierbar

Ein Elbtunnel zwischen Glückstadt und Stade im Zuge der Küstenautobahn 20 ist doch finanzierbar. Das geht nach Angaben des Radiosenders NDR Welle Nord in Kiel aus einer Machbarkeitsstudie des Bundesverkehrsministeriums hervor. Staatssekretär Enak Ferlemann (CDU) habe bestätigt, dass die Studie ein privates Modell für „grundsätzlich möglich und machbar“ erkläre. Voraussetzung sei, dass die A 20 „kein Torso“ bleibe, sondern die noch fehlenden rund 200 Kilometer zwischen Bad Segeberg und Oldenburg gebaut würden.

Das Gutachten stammt nach NDR-Angaben vom 31. Juli und prognostiziert eine mögliche Rendite für einen privaten Betreiber in Höhe von zehn Prozent. Allerdings müsse der Staat die Hälfte der Baukosten von rund 1,1 Milliarden Euro tragen.

Nach bisherigen Informationen gab es „für kein denkbares Finanzierungsmodell eine belastbare Basis“. Das sagte Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Reinhard Meyer (SPD) im Juli im taz-Interview. Für den Elbtunnel sehe er deshalb „ohne Finanzierung keine Realisierung“.

Der 6,5 Kilometer lange Elbtunnel würde bis zu vier Milliarden Euro kosten und müsste über Mauteinnahmen refinanziert werden. Diese würden nach Berechnungen, die aus dem Ministerium durchsickerten, bei 16 Euro pro PKW und 22 Euro pro LKW liegen. Die Grünen in Schleswig-Holstein erklärten, das würde niemand bezahlen. Der Neubau an der Unterelbe wäre eine Bauruine, und der Großteil des Verkehrs würde weiter durch den kostenlosen Elbtunnel in Hamburg fließen.  SMV