Die Vergessenen

1945 waren etwa zehn Prozent der 350.000 Menschen in Hiroschima Koreaner. Korea war von 1910 bis 1945 eine japanische Kolonie, aus der im Krieg bis zu drei Millionen Menschen zur Zwangsarbeit nach Japan verschleppt wurden.

Schätzungen zufolge gab es 20.000 bis 30.000 koreanische Atombombenopfer in Hiroschima und Nagasaki. Erst sehr spät wurden sie als Opfer anerkannt. So wurden bis 1990 die koreanischen Opfer bei den alljährlichen Gedenkfeiern in Hiroschima zum 6. August nicht erwähnt. Auch wurde ein 1970 von Koreanern errichtetes Denkmal für die koreanischen Opfer erst 1999 nach langem Streit in den Friedenspark integriert.

Die meisten koreanischen Strahlenopfer kehrten nach dem Krieg in ihre Heimat zurück. Sie blieben von Hilfen bis weit in die 90er-Jahre hinein ausgeschlossen. Opfer aus Nordkorea wurden völlig vergessen. HAN