Nach der Schlacht

Gibt es Alternativen zur Silvesterrakete?

Böllermannfoto: dpa

Nachdem sich der Pulverdampf verzogen hat, werden die Verheerungen sichtbar, die das Böllerbrauchtum in der Silvesternacht angerichtet hat. Grund genug, sich Gedanken über Alternativen zum drolligen Flächenbombardement der Innenstädte mit leuch­ten­den Sprengkörpern zu machen. Anhänger des Schlachtenlärms könnten bei „Silent Böller Partys“ auf ihre Kosten kommen. Dort wird ihnen über Kopfhörer der Soundtrack ihres Lieblingsgefechts (Waterloo, Stalingrad, Hamburger Hill) eingespielt, während ein vibrierender Massagesessel für authentisches Detonationsfeeling sorgt. Auch Freunde des Feinstaubs könnten ihrem Hobby in den eigenen vier Wänden frönen, ohne die gesamte Nachbarschaft mit Artilleriefeuer zu bestreichen. Einfach Türen und Fenster der eigenen Wohnung abdichten und die übers Jahr gefüllten Staubsaugerbeutel als Munition benutzen, die Punkt Mitternacht nach Herzenslust verpulvert werden darf, während das jüngste Familienmitglied den Lichtschalter schnell an- und ausknipst. Bewunderer spektakulärer Farbeffekte am Firmament schließlich wären mit LSD besser bedient als mit Raketen vom Baumarkt.