leserInnenbriefe
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Bedauerliche
Zwangsmitgliedschaft

„Pflegekammer für lau“

taz nord vom 28.  11.  19

In Niedersachsen werden Zwangsbeiträge von der im letzten Jahr gegründeten Pflegekammer nun abgeschafft. Wie schön für die vielen und unermüdlich streitbaren (i. d. R.) Pflegerinnen! Die Zwangsmitgliedschaft soll allerdings bleiben. Sehr bedauerlich. Die Pflegekammer ist übrigens die erste berufsständische Kammer. D. h. es gibt keine Kammer für einen Beruf (ausgeübt von Arbeitnehmer*innen), nicht für Einzelhandelskauffrau/-mann, Rechtsanwaltsfachangestellte, für Klempner*in, für Angestellte im IT-Bereich etc. Dass es allerdings auch freiwillig geht, zeigt Bayern. Kammerzwang für Betriebe gibt es hierzulande erst seit 1946. Irmgard Lindenthal, Bremen

So funktioniert Politik

„Christliche Seefahrt“

taz nord vom 3. 12. 19

Die Kritik ist doch albern. Welche Partei steht denn am ehesten für eine humanere Flüchtlingspolitik? Und haben sich die lieben Leute von der Seebrücke mal überlegt, dass sie vielleicht auch jenseits der eigenen Bubble Menschen für ihr Anliegen gewinnen müssen, wenn sie etwas verändern wollen? Wer schafft das wohl eher, ein paar Dauerstudis mit Dreads (lieb gemeint) oder jemand wie Kathi Fegebank, die jede Omi und jeden Opi um den Finger wickeln kann? Dass sie das für den Wahlkampf nutzt – geschenkt. So funktioniert Politik. Mio Müller, taz.de

Empathie lässt sich nicht verordnen

„Auch im Alter fehlt Diverses“

taz nord vom 3. 12. 19

Welche Studie hat eigentlich bewiesen, dass es ausgerechnet die Mitarbeiter an der Basis sind, denen es an Sensibilität im Umgang mit den spezifischen Bedürfnissen einzelner Senior*innen fehlt? Würden die Betreuenden nicht permanent unter Zeitdruck gesetzt werden von ihren Vorgesetzten und deren Geldgebern, damit auch Alten- und Pflegeheime sich „rechnen“ (genügend Gewinn abwerfen), würden sich Pflegerinnen und Pfleger womöglich aus eigenem Antrieb auf ihre Klient*innen einstellen. Das erleichtert die Arbeit nämlich ungemein. Leider sind die meisten Vorgesetzten nicht im Stande, das zu begreifen. Mowgli, taz.de

Künstliche Wortungetüme ersetzen

„Auch im Alter fehlt Diverses“

taz nord vom 3. 12. 19

Ein grundsätzlicher Vorschlag zum Thema: Wie wäre es, wenn man künstliche Wortungetüme wie „LSBTIQ“, die durch ihre zumindest latente Lächerlichkeit unfreiwillig nur den ewig gestrigen Gegnern ihres Anliegens in die Hände spielen, durch den Begriff „freie Menschen“ ersetzen würde? Frei im Fühlen, frei im Denken und frei im Handeln – und hoffentlich irgendwann frei von Diskriminierungen! Boidsen, taz.de