Hamburg rüstet auf

Hamburg führt neues digitales Erfassungssystem für Fingerabdrücke ein und sucht neue Katastrophenhelfer

Hamburgs Polizei setzt zur Überführung von Straftätern eine neue digitale Technologie ein. Fingerabdrücke werden künftig nicht mehr manuell abgenommen, sondern per Scanner aufgenommen und mit einem Foto und Merkmalen des Tatverdächtigen in einer Datei gespeichert. Das kündigte Polizeipräsident Werner Jantosch gestern an. So könnten Täterprofile erstellt werden, die vom Bundeskriminalamt zur bundesweiten Fahndung und Ermittlung zentral gesammelt werden. Die Kosten liegen bei 60.000 Euro.

Durch das neue System kann die Polizei persönliche Merkmale – auch so genannte biometrische Daten – erfassen. So würden Fingerabdrücke mit Hilfe eines Bildscanners der neuesten Generation abgenommen. „Das Einfärben der Hände mit Druckerschwärze gehört der Vergangenheit an“, freute sich Jantosch. Diese Technologie sei in einigen Bundesländern zwar schon seit längerem im Einsatz, „die Sammlung aller Informationen zu einem Täterprofil ist aber neu“, betonte Jantosch.

Im Katastrophenschutz wirbt indes die Innenbehörde um frische Kräfte: Unter dem Motto „Nicht quatschen – anpacken“ wird ehrenamtlicher Nachwuchs beim Katastrophenschutz gesucht. „Ein großer Teil der derzeit 5.400 Helfer bei den Freiwilligen Feuerwehren und dem Technischen Hilfswerk ist älter als 40 Jahre“, sagte Sprecher Marco Haase: „Es ist abzusehen, dass es in 15 Jahren Engpässe gibt.“

Hamburgs Bedeutung als Handels- und Industriemetropole würde auch Gefahren in sich bergen, so Gerhard Weisschnurr vom Katastrophenstab: „Der Katastrophenschutz hat daher in Hamburg einen besonderen Stellenwert.“ Kai von Appen