Die Zielstrebige

Mit mindestens Bronze will Maya Lindholm von den Paralympics zurück nach Hamburg kommen, für dieses Ziel hat sie hart gearbeitet. Trainingslager in den USA, Australien und den Niederlanden sowie unzählige Trainingseinheiten im Kreise der Nationalmannschaft liegen hinter der 21-jährigen Rollstuhlbasketballerin. Die Paralympics, die am 29. August in London beginnen, sind das Highlight der noch jungen Karriere. Wie bei vielen paralympischen Athleten steht auch am Anfang dieser eine Leidensgeschichte.

Mit 13 Jahren bekam sie eine Rückenmarksentzündung ohne Chance auf Heilung. Schon innerhalb weniger Stunden konnte Lindholm ihre Beine nicht mehr bewegen. In der Reha rieten ihr die Physiotherapeuten zum Rollstuhlbasketball, um sicherer im Umgang mit dem Rollstuhl zu werden und die Mobilität zu stärken. Schnell entdeckte sie ihr Talent für den dynamischen Sport.

Bereits vier Jahre nach den ersten Würfen in der Halle wurde die Spielerin vom HSV Hamburg erstmals für die deutsche Nationalmannschaft nominiert. Heute gehört sie trotz ihrer gerade einmal 21 Jahre zum festen Bestandteil des Teams und fährt deshalb auch nach London.

20 bis 30 Stunden pro Woche investiert Lindholm derzeit für die Vorbereitung auf die Spiele. „Zum Glück zeigt sich die Schule, an der ich meine Ausbildung zur Ergotherapeutin mache, in jeder Hinsicht kooperativ.“ Sogar Klausuren wurden schon für ihre Trainingslager verschoben und auch bei den Fehltagen will man ein Auge zudrücken. Immerhin wissen auch die Lehrer, um was es für die deutschen Rollstuhlbasketballerinnen geht.

„Unser Ziel ist schon eine Medaille. Mit den USA, Kanada und Australien haben wir aber starke Konkurrenten“, sagt Lindholm. Gerade schlug die Rollstuhlbasketball-Nationalmannschaft die chinesische Auswahl bei einem Vorbereitungsspiel in Hamburg klar mit 73:46. Ein bisschen Platz im Koffer für eine Medaille kann die Hamburgerin also wohl lassen.  BIRK GRÜLING