„Nicht nur gute Hausmütter“

Ein Film über „die grausame Frau“ im Metropolis

■ In den Spielfilmen und Dokumentationen der Hamburgerin geht es immer wieder um alternative Geschlechterrollen und konstellationen. FOTO: PRIVAT

taz: Frau Treut, worum geht es in Ihrem Film „Verführung: Die grausame Frau“?

Monika Treut: Um verschiedene Frauenbilder, die sich jenseits des herkömmlichen Rollenverständnisses bewegen. In dem Film sind Frauen nicht nur gute Hausmütterchen.

Wie entstand die Idee zu dem Film?

Elfi Mikesch und ich haben den Film 1984 gedreht. Inspiriert wurden wir von dem Roman „Venus im Pelz“ von Leopold Sacher-Masoch von 1861.

Der Film steht auf der Liste der jugendgefährdenden Medien.

Wir haben das erst erfahren, als der Film im Fernsehen ausgestrahlt werden sollte. Man rief uns an, dass sie den Film nicht zeigen dürfen. Auch nach 24 Uhr dürfen seit einigen Jahren Filme, die für jugendgefährdend gehalten werden, nicht laufen. Die Bundesprüfstelle hätte uns aber informieren müssen, weil man als Produzent das Recht auf Widerspruch hat.

Reagiert das Publikum heute anders auf die Sado-Maso-Thematik als vor 25 Jahren?

Das Publikum ist offener geworden, heute wird mehr gelacht. Damals auf der Berlinale waren viele geschockt. Elfi und ich haben viele Passagen ironisch angelegt, das kommt mit dem zeitlichen Abstand nun besser durch.

Sie werden heute Abend auch anwesend sein?

Ja, Elfi wird ebenfalls kommen. Wir laden nach dem Film zu einer Diskussionsrunde mit den Zuschauern ein.

INTERVIEW: UTE BRADE

19.30 Uhr, Metropolis Kino