Heiße Becher

31 Hamburger Bühnen laden für September zur zweiten Theaternacht und gründen „Rolf Mares-Preis“

„Wir glauben, dass sich das Publikum immer stärker für solch substanzielle Ereignisse erwärmen wird.“ Ohnsorg-Intendant Christian Seeler gab sich optimistisch bei der gestrigen Präsentation der für den 10. September geplanten zweiten Hamburger Theaternacht; worauf sich seine Hoffnung gründet, sagte er nicht. Tatsache sei aber, dass die der Museumsnacht abgeschaute Theater-Marketing-Aktion 2004 einige Abo-Zuwächse erbracht habe: „Wir haben bei der vorigen Theaternacht bis zu 50 Prozent Erstbesucher gezählt“.

Von 19 Uhr bis nach Mitternacht werden Interessenten für elf Euro 31 Theater besuchen können; den Transport sollen Shuttle-Busse und Boote übernehmen. Doch Glanz und Logistik genügen den Organisatoren nicht: Den „Rolf Mares-Preis der Hamburger Theater“ wollen die Häuser zusätzlich ausloben, zu finanzieren aus Erlösen der Theaternacht-Tickets. Für die erste in den Kategorien Bester Schauspieler, Beste Schauspielerin, Beste Inszenierung und Bestes Bühnenbild zu vergebende Ehrung ist an eine Summe von 10.000 Euro gedacht. Benannt wurde der Preis nach dem 2002 verstorbenen Kulturausschuss-Vorsitzenden, der stets für eine unabhängige Kulturszene gekämpft habe, so Seeler.

Auch ein Abo soll verlost werden – unter jenen, die bereit sind, ihre Theaternacht-Route preiszugeben. „Das wird uns helfen, unsere Werbung effektiver zu gestalten“, betont Seeler. Und damit das Publikum diese Strapazen durchhält, wird es von den Theatern mit kostenlosem Kaffee versorgt. Allerdings nur, wenn zuvor einer der 1.000 „Theaterbecher“ erworben wurde, zu gestalten von wechselnden Hamburger Künstlern. Den Anfang hat die Regisseurin Meike Harten gemacht. Petra Schellen