… Innensenator Frank Henkel?
: Lächeln

Alle Welt fragt sich: Wie macht der Mann das? Der jüngsten Forsa-Umfrage zufolge ist Innensenator Frank Henkel (CDU) der beliebteste Politiker in Berlin. Seit Wochen führt er die Hitliste an. Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD), viele Jahre die Nummer eins, ist weit abgeschlagen auf Platz 10.

Am naheliegendsten wäre die Annahme, Henkel mache als Innensenator eine blendende Figur. Aber die Wahrheit ist: Der Mann, der den Bürgern mit abgefackelten Autos auf seinen Wahlplakaten Law and Order versprochen hat, macht überhaupt keine Figur. Muss er auch nicht. „Aussitzen und weglächeln“ – um mit dem innenpolitischen Sprecher der Grünen, Benedikt Lux, zu sprechen – reicht.

Man könnte auch sagen: Die Beliebtheitskurve des Innensenators steigt analog zu den Wohnungseinbrüchen in der Stadt. Schon 2011 hatten die Einbrüche mit einer Zunahme von 41 Prozent im Vergleich zum Vorjahr drastisch zugenommen. Das ist aber nicht Henkels Verdienst. Der ist erst seit Ende 2011 im Amt. In seinem ersten Halbjahr als Innensenator ist nun aber eine weitere Steigerung um 12 Prozent zu verzeichnen. Man könnte auch sagen: In den Villen von Dahlem, Lankwitz und Kladow tanzen die Einbrecher auf den Tischen. Vornehmlich dort also, wo vermutlich die Stammwähler der CDU wohnen, Henkels ureigenste Klientel.

Eine der ersten Ankündigungen des Innensenators war, dass die kriminalpolizeiliche Beratungsstelle künftig keine Gebühren mehr erheben soll. Die Beratungsstelle informiert Bürger darüber, wie sie ihr Eigentum gegen Einbrecher sichern können. Rot-Rot hatte die Beratung ab einer halben Stunde Dauer kostenpflichtig gemacht. Die Nachfrage nach Beratung ging danach deutlich zurück.

„Der Service ist jetzt wieder kostenlos“, verkündete Henkel am Montag frohgemut im Innenausschuss. Das Problem ist nur: Die polizeiliche Beratungsstelle ist bald heimatlos. Denn der Mietvertrag in den Räumen am Platz der Luftbrücke ist von der Tempelhofer Projekt GmbH zum Juni 2013 gekündigt worden. Aussitzen und weglächeln reicht da nicht mehr. PLU Foto: dapd