Georg Kolbe Museum
: Fujikawa und Hockney im düsteren Wald

David Hockney, „Eine schwarze Katze springt“, 1969, Radierung und Aquatinta, Abis Sammlung Foto: © David Hockney

Märchen zu erdichten, sie umzuschreiben, angereichert mit vergnüglich-verstörenden Anspielungen auf die Brüder Grimm oder Ovids „Metamorphosen“, dies ist die Gabe von David Hockney und Asana Fujikawa. Die von Matilda Felix kuratierte Schau „Asana Fujikawa & David Hockney – Figuren der fließenden Welt“ kehrt die jeweils eigentümliche Herangehensweise an fantastische Stoffe wunderbar hervor. So ist der zeichnende Hockney von 1969 ein eindringlicher Kontrast zum farbsatt malenden Hockney dieser Zeit. Szenen aus Märchen wie „Von einem der auszog, das Fürchten zu lernen“ tragen seine spielerisch-kunsthistorische Meta-Signatur: Im unbewegten Bild stellen springende Raubkatzen nun mal gar keine Gefahr mehr da. Fujikawa wiederum ist eine meisterhafte Erzählerin: die Geschichten ihrer Waldmenschen, die den unbändigen Kräften von Zeit und Empfindung, Flora und Sexualität ausgesetzt sind, gibt sie in guter Tradition nur mündlich weiter. Im Raum aber zeigt sie uns, wie sehr sich liebliche Keramik eignet, um die Nähe von Gewalt und Glück in der Fabelwelt zu visualisieren. nym

Bis 12. 1., Di.–So. 10–18 Uhr, 3. 11., 11 Uhr: Asana Fujikawa im Gespräch mit Dr. Matilda Felix, Sensburger Allee 25